Auf den Spuren von Dušan Jurkovič
Die Gebäude des slowakischen Architekten Dušan Jurkovič sind schon auf den ersten Blick zu erkennen. Markante Farben, Mosaike und Keramikelemente machen deutlich, dass Sie sich die Arbeit dieses Architekten anschauen. Alle seine Gebäude haben einen unverwechselbaren Stil, der stark von der Volksarchitektur beeinflusst wurde.

Am Kurort Luhačovice führt kein Weg vorbei

Bei der Suche nach den Bauten des Architekten Dušan Jurkovič (1868-1947) sollten Sie den größten mährischen Kurort ansteuern: Luhačovice (Bad Luhatschowitz). Hier erhielt Jurkovič die Aufgabe, eine ganzheitliche städtebauliche Gestaltung des Kurortes zu entwerfen, und er selbst entwarf 14 Gebäude. Nicht alle diese Gebäude sind erhalten, aber die wichtigsten können Sie in ihrer ursprünglichen Schönheit sehen.

Jurkovič begann mit dem Umbau des Jan-Hauses (heutiges Jurkovič-Haus), das heute einer der begehrtesten Orte für Kuraufenthalte der Kurgäste ist, sowie eines Küchenhauses zur Stadtvilla, die Chaloupka genannt wurde, und für die er einen massiv gemauerten Erdgeschosssockel mit Holzaufbauten in Blockbauweise, Balkons und einem Dach mit Walmgauben und Giebeln kombinierte.
Auf keinen Fall sollten Sie bei der Besichtigung die Villen Jestřabí und Valaška, das Sonnenbad oder den Musikpavillon im Kurpark vergessen.
 

Holzbauten und ein unverwechselbarer Kreuzweg

Ein wahres Juwel erwartet Sie in der Ansiedlung Pustevny, am Sattel der Mährisch- Schlesischen Beskiden unweit des Berges Radhošť mit einer Höhe von 1 018 Metern über dem Meeresspiegel. Typisch für Pustevny sind Holzbauten im Volksstil des späten 19. Jahrhunderts nach Entwurf von Dušan Jurkovič. Die bekanntesten sind Libušín und Maměnka. Beide wurden im Jahr 1898 erbaut. Es handelt sich um Holzblockhäuser im Jugendstil mit dem für die Walachei und die slawische Volksarchitektur typischen reichen Dekor. Leider brannte Libušín im März 2014 aus und befindet sich derzeit noch im Wiederaufbau.

In Rožnov pod Radhoštěm können Sie auf einem Lehrpfad gehen, der erklärt, warum der Architekt Dušan Jurkovič auch Holzdichter genannt wird. Der Teil über Jurkovič führt zum Hügel Karlův kopec zum Jurkovič-Aussichtsturm. Diesen hat der bekannte Architekt bereits 1896 entworfen, erbaut wurde er aber erst 116 Jahre später. Die Höhe des Aussichtsturms beträgt 32 Meter, die höchste Aussichtsplattform befindet sich auf einer Höhe von 19 Metern.

Einen sehr originellen Kreuzweg schuf Dušan Jurkovič beim Wallfahrtsort Svatý Hostýn. Er besteht aus dreizehn hölzernen und unverwechselbar geschmückten Kapellen nordöstlich der Basilika Mariä Himmelfahrt.
 

Besichtigen Sie die Innenräume der Jurkovič-Villa

Auch in der Stadt Nové Město nad Metují ist ein Teil von Jurkovičs Werk zu besichtigen. Das hiesige Schloss wurde 1501 erbaut. Später wurde das Schloss mehrfach umgebaut und der letzte, der Schloss und Garten und bearbeitete, war Dušan Jurkovič in den Jahren 1909 – 1915. Der ehemalige Wirtschaftshof wurde in einen Blumengarten umgewandelt und der angrenzende Terrassengarten wurde komplett saniert. Um den Zugang zur oberen Terrasse des Blumengartens mit Brunnen zu erleichtern, ließ Dušan Jurkovič anstelle eines ehemaligen Holzstegs eine überdachte Holzbrücke errichten, die wie aus dem Märchen gefallen aussieht.

Einen wahren Schatz jedoch finden Sie in der Straße Jana Nečase in Brünn-Žabovřesky. Seit 1906 steht hier Dušan Jurkovičs eigene Villa, eines der wichtigsten Denkmäler der Jugendstilarchitektur in Brünn. Heute wird die Villa von der Mährischen Galerie verwaltet, die hier unter anderem auch die Dauerausstellung „Dušan Jurkovič. Ein Architekt und sein Haus“ untergebracht hat. Bis 28.10.2018 können Sie hier eine Ausstellung mit dem Titel „In der Haut von Dušan Jurkovič“ sehen.