Die Fürstenfamilie Liechtenstein zählt zu den ältesten Adelsfamilien Mitteleuropas. Mehr als 700 Jahre lang lebten und regierten sie auf Herrschaften, die über ganz Mähren verteilt sind. Doch ihre Hauptresidenz hatten sie immer in Südmähren. In ihrem Besitz standen beispielsweise die Schlösser in Valtice, Lednice, Bučovice, Úsov, Plumlov und Velké Losiny und die Städte Břeclav, Opava und Krnov. Sie waren bedeutende Förderer der Kultur und trugen zur Weiterentwicklung des Weinbaus und der Pferdezucht bei. Auf unserem Ausflug auf den Spuren der Liechtensteiner wartet dann auch die eine oder andere Überraschung auf Sie!
Weitläufige Parkanlage. Wohin das Auge reicht.

Unser Tipp: Am besten lässt sich die Kulturlandschaft mit dem Fahrrad erkunden.
Liechtensteiner Schlösser

Ein wunderbares Ausflugsziel ist auch das Renaissance-Schloss in Bučovice, unweit von Brünn. Hier gibt es einen charakteristischen Innenhof mit Arkaden und manieristischem Springbrunnen im Renaissancestil zu entdecken. Und auch die wunderschönen Prunksäle mit besonders interessanten Malereien, wie beispielsweise der Saal der Sinne mit der Allegorie der menschlichen Sinne in Form von Frauengestalten und Tieren, laden zum Staunen ein. Interessant ist, dass die einzigartige Stuckverzierung des Kaiserlichen Saals ursprünglich die Kaiserresidenz in Wien hätte schmücken sollen. Das Schloss wird von einem perfekt symmetrischen Barockgarten umgeben.
Und die Burg Šternberk? Diese liegt etwas weiter nördlich, hinter der Stadt Olomouc in Mittelmähren. Die Burg erhielt ihr heutiges Aussehen zu Ende des 19. Jahrhunderts, als sie Fürst Johann II. von Liechtenstein mit historischem Mobiliar, Gemälden, Plastiken und historischen Gobelins ausstatten ließ. Die Interieurs erinnern an eine Art Galerie, die die Sammlerleidenschaft des Fürsten repräsentiert. Sein Interesse galt besonders Kunstgegenständen der italienischen Renaissance, die er zu einer bis heute beeindruckend großen Sammlung vereinte. Sie sollten sich auch einen Spaziergang durch den waldähnlichen Landschaftspark nicht entgehen lassen, der zu Beginn des 20. Jahrhunderts angelegt wurde.
Die Spuren der Liechtensteiner führen jedoch noch viel weiter. Wie beispielsweise in die Kirche nach Křtiny, nach Slavkov und Moravský Krumlov. Sehenswert ist auch das Familiengrab, das eigentlich mehr an ein Mausoleum erinnert und in Vranov u Brna zu finden ist. Es handelt sich um die europaweit einzige Grabstätte eines Herrschergeschlechts eines unabhängigen Staates – in diesem Fall Liechtenstein – auf fremdem Landesgebiet.