Entdecken Sie den Jugendstilmaler Alfons Mucha
Die Formschönheit des Jugendstils aus nächster Nähe! Riesige Ölmalereien, Werbeplakate, Mobiliar, Schmuck, die Gestaltung von Fassaden und bunte Glasfenster im Veitsdom – all das umfasst das Werk des Jugendstilmalers Alfons Mucha. Wer war Alfons Mucha und wo finden Sie seine Spuren?

Wer war Alfons Mucha

Alfons Mucha – Maler, Grafiker, Designer und Illustrator – wurde 1860 in der mährischen Gemeinde Ivančice geboren und starb im Jahre 1939 in Prag. Angeblich war er schon als Kind künstlerisch begabt und ging in der Welt der Kunst voll auf. 1879 zog er nach Wien und schließlich nach Paris, das damalige Mekka der Kunst. Sein Leben und sein Werk fallen in die Ära des Jugendstils, in die sog. Belle Époque, die bis heute seine unverwechselbare Handschrift mit wunderschönen Mädchen, Blumenornamenten und markanter Linienführung trägt. Kaum ein anderer Künstler prägte die Belle Époque so sehr, wie Alfons Mucha.

Alfons Muchas Jugendjahre in Paris

Nach seiner Ankunft schlug er sich in Paris Ende des 19. Jahrhunderts als Illustrator von Büchern und Zeitschriften durch. Er gehörte zu hunderten weiteren Künstlern, die in diesem pulsierenden Zentrum der Kunst lebten und arbeiteten. Erst mit seiner ungewöhnlichen und für damalige Verhältnisse gewagten Gestaltung von Werbeplakaten für das Melodram Gismonda mit der damals berühmten Sarah Berndhardt in der Hauptrolle gelang ihm der Durchbruch. Um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, in der Ära der Belle Époque, erlebte Alfons Mucha seine größten Erfolge und prägte auch den Modestil mit seiner unverwechselbaren Handschrift – in seinem Atelier entstanden Plakate, Kalender, Speisekarten, Werbeanzeigen, Bühnenbilder, Plastiken, Mobiliar und Schmuck. Nach seinem Erfolg in Paris zog er für mehrere Jahre in die USA.

Das Slawische Epos

Während seines Aufenthalts in Amerika, als Alfons Mucha an Akademien in New York, Chicago und Philadelphia lehrte, entstand seine Idee für das Slawische Epos. Doch das Vorhaben konnte er erst nach seiner Rückkehr in die damalige Tschechoslowakei im Jahr 1910 realisieren. Zwischen 1912 und 1928 machte Alfons Mucha den Westflügel von Schloss Zbiroh unweit von Pilsen zu seinem neuen Zuhause, wo er den großen Saal zum Atelier für die riesigen Gemälde umgestaltete. Das Slawische Epos – seinen Zyklus mit 20 monumentalen Gemälden, inspiriert von der Mythologie und Geschichte der Slawen – stellte der Künstler im Herbst 1928 zum zehnjährigen Jubiläum der selbständigen Tschechoslowakei im Messepalast in Prag zum ersten Mal der Öffentlichkeit vor. Die Gemälde werden ab dem Jahr 2021 im Schloss in Moravský Krumlov präsentiert.

Ein Künstler durch und durch

Alfons Mucha war äußerst produktiv. Auch während er am Slawischen Epos arbeitete, nahm er weitere Aufträge an. In den 1920er Jahren entwarf er für den jungen tschechoslowakischen Staat Briefmarken und Banknoten, die damals als die schönsten Banknoten der Welt prämiert wurden. Ohne Anspruch auf Honorar arbeitete  er an einem Entwurf für die Ausschmückung des Gemeindehauses, des Jugendstiljuwels der Hauptstadt, und an der Sanierung und Fertigstellung des Veitsdoms. Einige der bunten Glasfenster im vorderen Bereich der Kathedrale wurden nach seinem Entwurf angefertigt.

Mucha in moderner Auslegung

iMucha heißt die Ausstellung, die Sie bis Ende Februar 2023 im Prager Gemeindehaus besuchen können. Die Ausstellung gewährt ganz neue Einblicke in die Sammlung des tschechischen Jugendstilkünstlers. Dank der digitalisierten, beweglichen Darstellung von Muchas Plakaten werden die darauf abgebildeten Modelle zu neuem Leben erweckt und Sie werden von Figuren aus dem Slawischen Epos und von Alfons Mucha persönlich angesprochen. Das einzigartige Ausstellungskonzept versetzt den Jugendstil einhundert Jahre in die Zukunft und die Besucher mehr als einhundert Jahre in die Vergangenheit zurück. Die meisterliche architektonische Gestaltung runden die größten Meilensteine im Leben und Werk dieses Künstlers ab, die von den wichtigsten Fakten zu Alfons Mucha von einem der renommiertesten Experten untermalt werden. Die Ausstellung zählt knapp 240 Artefakte, die zusammen ein harmonisches Ganzes aus den Werken von Alfons Mucha und moderner Technik schaffen.