Das Tuch, in welches angeblich der Leichnam von Jesus Christus eingewickelt wurde, gilt als eine der wertvollsten Reliquien überhaupt. Für die Wissenschaftler handelt es sich dabei um ein Stück Leinen, das gemessen, gewogen und in einzelne Fäden auseinandergenommen werden kann. Die Geschichte seiner Herkunft ist bis heute von zahlreichen Legenden und Geheimnissen umwoben. Das Original wird in der italienischen Stadt Turin aufbewahrt, und die Kopie können Sie jetzt in der Tschechischen Republik bewundern.
Geheimnisvolles Turiner Grabtuch
Das Turiner Grabtuch ist ein Leinentuch, in dem angeblich Jesus von Nazaret nach der Kreuzigung begraben wurde. Interessant ist, dass es bis heute ein Ganzkörper-Bildnis der Vorder- und Rückseite eines Mannes zeigt. Das Grabtuch hat eine lange Geschichte, wobei die erste schriftliche Erwähnung aus dem 16. Jahrhundert stammt. Das Leinentuch ist eine sog. Reliquie, also ein irdischer Überrest dieses Heiligen, der von gläubigen Katholiken aus der ganzen Welt aufgesucht und kultisch verehrt wird. Es war so beliebt, dass Kopien davon angefertigt wurden, damit die Gläubigen keine langen Reisen unternehmen müssen, sondern auch in der Nähe ihrer Heimat des Lebens und des Todes von Jesus Christus gedenken können. Weltweit sind ungefähr fünfzig Kopien bekannt, von denen es eine auch in der Tschechischen Republik zu sehen gibt.Das einzige Grabtuch in Mitteleuropa!
Um das berühmte Grabtuch zu Gesicht zu bekommen, unternehmen Sie einen Ausflug in das ostböhmische Broumov zur Besichtigung des Klosters Broumov. Die Broumov-Kopie des Turiner Grabtuchs ist die einzige in Mitteleuropa und gehört zu den gelungensten überhaupt. Das Grabtuch wurde im Jahr 1999 in einer Holzschatulle in der Klosterkirche des Hl. Veit entdeckt. Angefertigt wurde es als ein aus vier Braun- und Beigeschattierungen bestehendes Gemälde auf Leinen. Nach dem Aufwickeln des Stoffstreifens, dessen Abmessungen mit dem Original übereinstimmen, kam die Authentie in lateinischer Schrift, eine Art Echtheitsnachweis, zum Vorschein. Darauf ist zu lesen, dass das Grabtuch im Jahre 1651 vom Turiner Erzbischof Julius Caesar Bergiria dem Abt der Kirche des Hl. Nikolaus in der Prager Altstadt, dem späteren Prager Erzbischof, geschenkt wurde. Dieser schenkte das Tuch später dem Kloster Broumov. Die Aufschrift enthält auch die Information, dass die Kopie bei einem feierlichen Zeremoniell sogar das Original-Grabtuch berührte.Kloster Broumov - das Juwel Ostböhmens
Der Besuch dieses Klosters ist ein unvergessliches Erlebnis! Neben der prunkvollen Abtkirche des Hl. Veit und der Bibliothek mit Tausenden von Büchern können Sie sich auf die Sakristei mit wertvollem Mobiliar freuen. In den weitläufigen Kellerräumen gilt es mehrere Jahrhunderte alte Mumien zu bewundern, die aus der Grabkammer der Kirche in Vamberk stammen. Detaillierte Einblicke in das Klosterleben erhalten Sie im Rahmen der interaktiven Besichtigung der mittelalterlichen Schreibstube und der klösterlichen Bibliothek. Unternehmen Sie eine Zeitreise ins Mittelalter und probieren Sie im Nachbau der Schreibstube aus, wie es sich mit in Tinte getunkter Gänsefeder schreibt und malt.Unser Tipp
Wenn Sie auf der Suche einer außergewöhnlichen Unterkunft sind, dann übernachten Sie doch im Kloster Broumov! Es erwarten Sie authentische, schlicht eingerichtete Gästezimmer mit dem unverwechselbaren Genius loci.