Am höchsten und am niedrigsten
Einige Rekorde ergeben sich von selbst, wie beispielsweise der höchste Geländepunkt des Landes.
Der höchste Berg der Tschechischen Republik heißt
Schneekoppe, misst 1 603 m ü. M. und Sie finden ihn im
Riesengebirge. Hingegen liegt der mit 1 638 m ü. M. höchste von Menschen geschaffene Punkt, nämlich die Spitze des Sendeturms auf dem
Altvater, im
Altvatergebirge. Und wo liegt der niedrigste Punkt? Der niedrigste natürliche Geländepunkt liegt im
Hranická-Abgrund in
Mähren. Der über Wasser liegende Bereich der Schlucht misst zwar nur 70 m, doch der überflutete Teil ist viel tiefer. Der Boden des Abgrunds wurde zwar noch nicht erreicht, doch wir wissen bereits, dass er sich in einer Tiefe von mehr als 1 km unter der Erdoberfläche befinden muss. Und das macht aus dem Hranická-Abgrund die
tiefste Süßwasserhöhle der Welt! Und der niedrigste von Menschen geschaffene Geländepunkt? Das sind die ehemaligen
Uranbergwerke bei der Stadt Příbram, wo Menschen bis in eine Tiefe von 1 838 m unter dem Bodenniveau vordrangen.
Die höchsten Türme
Die höchsten Türme sind leicht zu vermessen. Viel leichter als Bergspitzen oder Geländepunkte in Bergwerken. Heutzutage genügt es, sich neben die Grundmauer zu stellen und den Laser gegen den Himmel zu richten …
Der höchste Schlossturm ist der 96 m hohe Turm „Spanilá věž“ auf Schloss
Tovačov unweit von
Olmütz. Wenn wir auch die
Kirchtürme einbeziehen, dann wird dieser vom 102 m hohen Turm der
St.-Bartholomäus-Kathedrale in der
westböhmischen Stadt
Pilsen überragt. Der zweithöchste Kirchturm ist der Turm des
Wenzelsdoms in Olmütz mit 101 m Höhe. Platz Nummer drei hat sich mit seinen 96 m Höhe der Hauptturm des
Veitsdoms auf der
Prager Burg verdient – wobei er noch eine Besonderheit hat:
Zikmund, die größte Glocke Tschechiens. Und Zikmund ist ein wahrer Rekordhalter: gegossen im Jahr 1549, mehr als zwei Meter hoch, 256 Zentimeter im Durchmesser und 16,5 Tonnen schwer. Doch keiner der Türme überragt den
Fernsehturm in Prag mit dem höchsten Punkt in 220 m Höhe über dem Erdboden. Doch die beiden allerhöchsten Bauten der Tschechischen Republik sind zwei 355 m hohe Sendemasten, die in der Landschaft
Mittelböhmens bei der Stadt
Český Brod wirklich nicht zu übersehen sind.
Die höchsten Staudämme und die größten Stauseen
Ähnlich genau lassen sich auch Stauseen samt ihren Staumauern vermessen. So wissen wir beispielsweise mit Sicherheit, dass der
Stausee Dalešice am Fluss Jihlava im Kreis
Vysočina den mit 100 Metern höchsten Schüttdamm Tschechiens besitzt. Über den längsten Schüttdamm können wir hingegen am
Stausee Nechranice in
Westböhmen spazieren. Neben seiner Länge von 3 280 Metern ist auch das 800 Meter breite Fundament mehr als beeindruckend. In eine Tiefe von 91 Metern blicken Sie vom Staudamm am
Orlík-Stausee an der Grenze zwischen
Mittelböhmen und
Südböhmen mit dem höchsten Betondamm der Tschechischen Republik und dem höchsten Volumen der angestauten Wassermenge herab.
Durch die größte Wasserfläche des Landes mit knapp 50 km
2 Fläche zeichnet sich der
Lipno-Stausee in
Südböhmen aus.
Kirchen und Kathedralen: die höchsten, breitesten und längsten von ihnen
Kennen Sie den längsten und bedeutendsten römisch-katholischen Dom Tschechiens? Wenn Ihnen gerade das Panorama der
Prager Burg und der
Veitsdom eingefallen sind, haben Sie sich einen Punkt für die richtige Antwort verdient! Die genauen Maße betragen 124 Meter Länge und 60 Meter Breite. An zweiter Stelle liegt die
Kirche Mariä Himmelfahrt und Johannes des Täufers in
Sedlec bei Kutná Hora mit 92 m Länge und 41 m Breite. Und der dritte Platz geht an die
Kirche Mariä Himmelfahrt und der hl. Wolfgang und Benedikt im
Kloster Kladruby mit 91 m Länge und 31 m Breite. Wir können nur schätzen, wie die Rangliste der längsten und größten Bauwerke aussehen würde, wenn der Bau der
Kirche Maria Schnee in
Prag vollendet worden wäre. Die heutige Kirche bildet nämlich der einst nur als Presbyterium gedachte Bau. Wäre das gotische Dreischiff nach den ursprünglichen Bauplänen fertiggestellt worden, hätte die Kirche eine Länge von mehr als 100 m erreicht. Wobei auch das Deckengewölbe, eines der höchsten Prags, mit seinen 34 m Höhe imposant ist und um nur einen Meter niedriger als das Deckengewölbe des Veitsdoms. Ursprünglich erreichte dieses angeblich eine Höhe von mehr als 40 Metern, wurde bei späteren Umbauarbeiten jedoch gesenkt. Doch die Geschichte kennt ja bekanntlich kein: „Was wäre, wenn ...“