František Kupka: Begründer der modernen abstrakten Malerei
František Kupka ging mit seinen Werken für immer in die Geschichte des tschechischen sowie internationalen Kunstschaffens ein. Außerdem handelt es sich bei ihm – aus kommerzieller Sicht – um den
teuersten tschechischen Künstler. Einige seiner Bilder wurden für Beträge von mehr als 50 Millionen CZK verkauft! František Kupka wurde in der ostböhmischen Stadt
Opočno am Fuße des
Adlergebirges geboren, wo auch heute noch sein
Geburtshaus steht. Dieses erkennen Sie an der Gedenktafel mit der Büste des Malers.
Bedeutende Sammlungen von Kupkas Gemälden und Studien können Sie sich im Prager
Museum Kampa und in der
Nationalgalerie Prag ansehen. Außerdem wird gerade hier ab 7. September eine
Sonderausstellung mit dem Titel
František Kupka 1871–1957 zu sehen sein, die in Zusammenarbeit mit der Reunion de musées nationaux Grand Palais und dem Ateneum Art Museum Helsinki entstand.
Josef Čapek: Maler, der das Wort „Roboter“ erfand
Josef Čapek, der ältere Bruder des berühmten tschechischen Schriftstellers Karel Čapek, wurde in der Familie eines Arztes geboren und verbrachte seine ersten drei Lebensjahre in einem Kurhaus in
Malé Svatoňovice bei der Stadt Trutnov in Nordböhmen. Heute finden Sie in diesem Haus das
Museum der Gebrüder Čapek, wo die Familienfotos, Karls Zeugnis sowie Josefs Graphiken und Ölgemälde ausgestellt werden. Sehenswert ist auch die
Doppelvilla der Gebrüder Čapek in
Prag im Stadtviertel
Vinohrady, die in den Jahren 1923–1924 vom Architekten Ladislav Machoň erbaut wurde. Und noch eine Besonderheit – Josef Čapek erfand das
Wort „Roboter“. Dieses wurde dann in viele Sprache übernommen und gehört weltweit zu einem der meistverwendeten Begriffe im Bereich moderner Technologien.
Toyen: Malerin ohne Konkurrenz
Die Malerin Toyen hieß mit bürgerlichem Namen
Marie Čermínová. Obwohl sie den Großteil ihres Lebens in Paris verbrachte, zählt sie zu den bedeutenden Persönlichkeiten der tschechischen Kultur. Sie war eine der wichtigsten und unabhängigsten kreativen
Persönlichkeiten der künstlerischen Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Ihre Bilder werden noch heute in Auktionssälen für Millionen verkauft. Einen Teil ihres Schaffens können Sie sich ab Mitte November 2018 im
Palais Kinsky der
Nationalgalerie in Prag ansehen.
Jan Zrzavý: eine Legende, die sich alles selbst beibringen musste
Jan Zrzavý, eine bedeutende Persönlichkeit der tschechischen bildenden Kunst, war unglaublich vielseitig begabt. Er wirkte unter anderem als
Maler, Graphiker, Illustrator, Szenograph und gelegentlich auch als Publizist. Der Vertreter der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts war Autodidakt – viermal hatte er sich vergeblich um einen Studienplatz an der Prager Akademie beworben. Bis 1. Juli 2018 können Sie im Prager
Museum Kampa eine einmalige
Ausstellung besuchen, für welche private Sammler die Werke von Zrzavý zur Verfügung gestellt haben. Weitere Informationen über den Maler, der im hohen Alter zur lebenden Legende wurde, erhalten Sie im
Gedenksaal von Jan Zrzavý. Dieses Denkmal finden Sie in Krucemburk, unweit der Stadt Havlíčkův Brod.
Václav Špála: seine Werke möchte jeder tschechische Sammler besitzen
Der tschechische akademische
Maler, Graphiker und Illustrator erfreut sich unter Sammlern einer hohen Beliebtheit und zählt zu den begehrtesten tschechischen Künstlern der
Moderne. Špála war so bedeutend, dass nach ihm noch zu seinen Lebzeiten die
Václav-Špála-Galerie benannt wurde. Diese finden Sie in Prag 1, doch aktuell werden dort leider keine Gemälde von Špála ausgestellt.
Bohumil Kubišta: der strenge Theoretiker erlag der Spanischen Grippe
Der Weg des tschechischen
Malers, Graphikers und Kunsttheoretikers zur Kunst war kein leichter. Er war überzeugt davon, dass moderne Kunst – genauso wie historische Stile – auf dem Prinzip „verstehen und das Gesetz befolgen“ beruhe. Seine Gemälde waren daher auf der
strengen Ausgewogenheit der einzelnen formellen Elemente aufgebaut. Aus existenziellen Gründen ließ er sich in die Armee rekrutieren. Er überlebte zwar den Krieg, starb jedoch kurze Zeit später an den Folgen der Spanischen Grippe. Beerdigt wurde er in der Stadt
Hradec Králové, wobei sein Grabmal vom Bildhauer
František Bílek gestaltet wurde. Einige seiner Werke sind bis 27. Mai in
Pilsen in der
Westböhmischen Galerie (Západočeská galerie) ausgestellt.
Emil Filla: wichtige Persönlichkeit des tschechischen Kubismus
Der tschechische
kubistische Maler, Graphiker und Bildhauer gehört bei den Sammlern von moderner Kunst zu den beliebtesten Autoren. Das breite Tätigkeitsgebiet von Emil Filla beeinflusste markant die Ausrichtung des tschechischen Kulturgeschehens kurz vor dem Ersten Weltkrieg und insbesondere in der Zwischenkriegszeit. Er war ein vielseitig begabter Künstler, der nach dem Krieg auch als Diplomat in den Niederlanden tätig war. Weitere Informationen über Emil Filla erhalten Sie im zweiten Stock des
Schlosses in Chropyně, wo das Museum der Region
Kroměříž (Muzeum Kroměřížska) eine
Dauerausstellung über diesen Künstler eingerichtet hat.