Riesengebirge: mächtiges Gebirgstal, Wasserfälle und der höchste tschechische Berg
Das
Riesengebirge zählt eindeutig zu den beliebtesten Gebirgen der Tschechischen Republik. Wenn Sie mit dem Auto von Prag ungefähr 1,5 Stunden in nordöstlicher Richtung fahren, dann kommen Sie im Gebirge mit dem
höchsten tschechischen Berg – der
Schneekoppe (Sněžka, 1 603 m ü. M.) - an, von wo aus Sie bei gutem Wetter einen tollen Ausblick in die weite Umgebung haben. Zum Gipfel können Sie entweder den 10 km langen Weg von
Špindlerův Mlýn (Spindlermühle) nehmen oder sich die Strecke mit der Seilbahn von
Pec pod Sněžkou verkürzen. Beim Besuch der Schneekoppe sollten Sie auf keinen Fall das Gebirgstal namens
Obří důl (dt. Riesengrund) auslassen. Es handelt sich um ein mächtiges Gebirgstal und eines der schönsten Täler im gesamten Riesengebirge. In diesem Gebirge entspringt auch die Elbe, deren
Quellen zu den meistbesuchten Touristenzielen im Riesengebirge zählen. Der ideale Ausgangspunkt ist das Städtchen Špindlerův mlýn, von wo aus Sie der blauen Markierung folgend fast bis zu den Quellen gelangen. Es handelt sich jedoch um eine rein symbolische Quelle, denn die tatsächliche Quelle befindet sich mehrere Dutzend Meter entfernt, in einem Naturschutzgebiet und ist daher für Besucher unzugänglich. Garantiert echt sind jedoch die Riesengebirgs-Wasserfälle. Zu den bekanntesten zählt der Pantschefall, mit seinen 148 m der höchste Wasserfall der Tschechischen Republik. Der
Mummelfall unweit von
Harrachov gehört wiederum zu einem der
mächtigsten Wasserfälle in der Tschechischen Republik, was ihn auch zum meistbesuchten Wasserfall macht. Neu in dieser Saison ist der
Baumwipfelpfad mit dem 45 m hohen Aussichtsturm, der am Rande von
Jánské lázně am Hang des
Schwarzberges errichtet wurde.
Achten Sie bei Ihren Entdeckungstouren durch das Riesengebirge immer auf gutes Benehmen, denn die Berge stehen unter dem Schutz des sagenhaften Berggeistes „Krakonosch“ (Rübezahl), der Reisenden gerne Streiche spielt, die Armen beschützt und bei mieser Laune auch mal für Schlechtwetter sorgt.
Böhmische Schweiz: die größte Sandsteinfelsbrücke Europas
Die
Böhmische Schweiz gehört zu den vier Nationalparks in der Tschechischen Republik und ist auf jeden Fall eine Reise wert. Nach bloß 90 Fahrminuten von Prag werden Sie mit einer der größten Felsbrücken Europas belohnt! Das
Prebischtor ist mit seinen stolzen 26,5 m Breite und 16 m Höhe wirklich atemberaubend. Und in herbstlichen Farben sieht das Tor noch prachtvoller aus. Heute darf man den Gipfel zwar nicht mehr besteigen, doch die Schönheit des Prebischtors können Sie von mehreren nahegelegenen
Aussichtspunkten oder vom daneben stehenden
Schlösschen Sokolí hnízdo (Falkennest) bewundern, das hier bereits im Jahr 1881 errichtet wurde. Die Böhmische Schweiz ist wie geschaffen für herbstliche Spaziergänge, bei welchen Sie die
prachtvollen Felsenstädte bewundern können. Auf Ihren Wanderungen sollten Sie unbedingt bei drei Aussichtspunkten stehen bleiben – am Marienfels, an der Wilhelminen-Wand und am Rudolfstein, die Sie mit atemberaubenden Ausblicken in die Landschaft belohnen werden.
Böhmerwald: Urwald sowie Gletscherseen
Rund zwei Fahrstunden von Prag entfernt liegt wahrscheinlich das meistbesuchte tschechische Gebirge – der
Böhmerwald. Neben der Quelle des längsten Flusses der Tschechischen Republik, der
Moldau, finden Sie hier beispielsweise den
Urwald von Boubin (Boubínský prales), wo Sie bis zu 500 Jahre alte Bäume antreffen können! Ein spezifisches Phänomen des Böhmerwaldes sind die
natürlich Gletscherseen, die in einer Meereshöhe von 1 000 m vorkommen. Einen Besuch wert sind der
Schwarzsee (Černé jezero), der größte natürlicher See der Tschechischen Republik, sowie der
Teufelssee. Atemberaubende Schönheit und Atmosphäre verspricht auch eine weitere „Wasserfläche“ - das Hochmoor
Großer Königsfilz (Chalupská slať), einer der meistfotografierten Orte des Böhmerwaldes. Falls Sie wunderschöne Ausblicke in die Landschaft lieben, dann sollten Sie unbedingt einen Ausflug auf den Berg
Poledník (Mittagsberg) unternehmen. Mit seinen 1 315 m ü. M. ist er zwar „erst“ der 15. höchste Gipfel des tschechischen Teils des Böhmerwaldes, doch der Ausblick vom hiesigen Aussichtsturm wird Sie bezaubern. Doch Achtung! Der Aussichtsturm ist nur bis Ende Oktober geöffnet. Eine weitere Sehenswürdigkeit im Böhmerwald sind die
Besucherzentren, wo Sie Wildtieren aus nächster Nähe begegnen können. Im Wildgehege in der Gemeinde
Kvilda können Sie Hirsche und in der Gemeinde
Srní wiederum Wölfe beobachten.
Beskiden: Besuchen Sie den Sitz eines gefürchteten Gottes
In die
Beskiden sind es von Prag zwar vier Stunden Fahrzeit, von Brünn jedoch nur zwei. Trotzdem zahlt sich ein Ausflug in die östliche Region der Republik aus. Sollte Sie hier nur einen einzigen Ausflug unternehmen, dann fahren Sie auf jeden Falle mit der Seilbahn bis zur Anhöhe
Pustevny. Die Ansiedlung wurde nach den einsiedlerisch lebenden Mönchen benannt, die hier bis zum Jahr 1874 weilten. Ihnen werden sofort die traditionellen Holzbauten im ländlichen Stil vom Ende des 19. Jahrhunderts ins Auge stechen. Von der Einsiedelei können Sie einen Spaziergang auf dem blau markierten Weg unternehmen. Sie kommen an der
Statue des gefürchteten slawischen Gottes der Fruchtbarkeit und Ernte Radegast vorbei und erreichen nach einer knappen Stunde den Gipfel namens
Radhošť. Einer Legende nach hatte der Gott Radegast genau hier seinen Sitz. Heute können Sie neben der schönen Aussicht auch den Anblick der
Kapelle des hl. Kyrill und Method aus den Jahren 1896–1898 genießen. Mit ein wenig Glück können Sie bei Ihren Wanderungen durch die Beskiden sogar einen Luchs oder Wölfe erblicken.