Das Rudolfinum gehört bereits seit mehr als 100 Jahren zur Prager Altstadt und dessen Ufer. Es stellt ein herausragendes Beispiel der Architektur der Neo-Renaissance gegen Ende des 19. Jahrhunderts dar. Es verfügt über Konzertsäle mit ausgezeichneter Akustik, die für bedeutende Konzerte, beispielsweise im Rahmen des alljährlichen Festivals klassischer Musik, des Prager Frühlings, genutzt werden.

Vom Konzerthaus zur Abgeordnetenversammlung und wieder zurück

Eines der architektonisch bedeutendsten Gebäude in Prag entstand in den Jahren 1876–1884 als kulturelles Mehrzweckgebäude, das zu Ehren des Kronprinzen Rudolf den Namen Rudolfinum erhielt. Der Konzertsaal - heute Dvořák-Saal - diente der Tschechischen Philharmonie seit dem 4. Januar 1896. An diesem Tag trat das Orchester unter der Leitung des Komponisten und Dirigenten Antonín Dvořák zum ersten Mal auf. Der kulturellen Mission diente das Rudolfinum bis zum Jahr 1919, wo die Umwandlung zur Abgeordnetenversammlung der Tschechoslowakischen Republik erfolgte. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Konzerttätigkeit im Rudolfinum wieder erneuert. Die vollständige Rehabilitation erfuhr das Gebäude, insbesondere der Galerieteil, jedoch erst im Jahr 1992, als das Rudolfinum nach der Generalrekonstruktion durch den Architekten Karel Prager zum Sitz der Tschechischen Philharmonie und der Galerie Rudolfinum wurde.