Glashaus Lasvit in Nový Bor
Seit mehr als einem Jahr steht ein herausragendes Gebäudes auf dem Stadtplatz im
nordböhmischen Nový Bor. Für seinen neuen Hauptsitz wählte der Glas- und
Leuchtenhersteller Lasvit zwei bestehende historische Gebäude aus dem 18. Jahrhundert und die freie Bauparzelle dazwischen. Die Autoren ließen sich beim Entwurf des Neubaus für diese Bauparzelle von den traditionellen Schieferdachschindeln der Region inspirieren und
verkleideten das Gebäude mit eigens dafür entwickelten Glasfliesen. Sollten Sie eine Übernachtung einplanen, dann können Sie dieses Baujuwel auch in nächtlicher Beleuchtung bewundern. Obwohl es sich nur um einen Unternehmenssitz handelt, lohnt sich ein persönlicher Besucher allemal. Der Entwurf war 2019 für den
Dezeen Award, einen der prestigereichsten internationalen Architekturpreise, nominiert. Sehen Sie, wie die jahrhundertelange Tradition der
Glasmacherkunst, die in Nový Bor im
Museum der Glasmacherkunst und in mehreren Glashütten präsent ist, zu neuem Leben erweckt wird.
Einzigartiger Glaskristall in Jablonec nad Nisou
Die
nordböhmische Stadt Jablonec nad Nisou ist bekannt für die jahrhundertelange Tradition der Herstellung von Dekorationsartikeln und Schmuck aus Glas, der sog.
Bijouterie. Und was wäre es für eine Tradition, würde es kein Museum zu dieser Handwerkskunst geben. Das Gebäude des hiesigen
Glas- und Bijouterie-Museums wurde mit einem Anbau in Form eines
Glaskristalls erweitert, der zusätzliche Ausstellungsräume bietet. Der Kristall beherbergt die neue
Ausstellung mit Weihnachtsdekoration aus Glas, die den Besuchern zu Weihnachten ihre Pforten öffnen wird. Wie könnte man dieses Gebäude am besten beschreiben? Stellen wir uns einen geschliffenen Glaskristall vor, der aus dem Jugendstil-Museumsgebäude herauszuwachsen scheint. Das Fundament bilden Betondecken und ein Kern, aus welchem eine Stahlkonstruktion auskragt, die insgesamt 480 m
2 Glasfläche trägt. Diese besteht aus 243 maßgefertigten Dreifachglasscheiben, von denen jede einzigartig ist und keine zweimal vorkommt. Und das ist auf jeden Fall einen Besuch wert!
Tomáš-Baťa-Denkmal in Zlín
Die Stadt
Zlín liegt im östlichen
Mähren. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts erlebte die Stadt dank dem Schuhhersteller Baťa ihre Hochblüte. Heute würde sich Zlín die Bezeichnung europäisches Silicon Valley verdienen. Neben den bemerkenswerten Gebäuden aus der damaligen Zeit wird Besuchern das sanierte
Tomáš-Baťa-Denkmal aus dem Jahr 1933 ins Auge stechen, das herausragende Architekturwerk von F. L. Gahura, das zu den Höhepunkten des Zlíner Funktionalismus gehört. Es heißt, dass dieses Denkmal eine moderne Paraphrase der Architektur der Hochgotik sein soll. Es besteht nämlich – wie gotische Kathedralen – nur aus einer Stützkonstruktion und aus buntem Glas; in moderner Ausführung aus einem
Stahlbetonskelett und Glas. In den vergangenen Jahren wurde das Gebäude aufwendig saniert und dient heute wieder seinem Zweck, indem es an das Leben und Werk des tschechoslowakischen
Industriellen erinnern soll. Das Interieur dominiert ein Modell des Flugzeugs Junkers F13, in welchem Tomáš Baťa im Jahr 1932 ums Leben kam.
Pfad über den Weinbergen in Kobylí
Der ungewöhnlich geformte
Aussichtsturm wurde 2018 auf der Anhöhe
Kobylí vrch, im südlichen
Mähren bei der Gemeinde Kobylí erbaut. Die Architekten ließen sich bei ihrem Entwurf
des spiralförmigen Holzstegs von der hiesigen Region inspirieren. Die Kreisform soll an den Lebenszyklus der Natur erinnern und symbolhaft wirken. Am höchsten Punkt des Aussichtsstegs in 7,5 m über dem Boden werden Sie sich direkt
über den Weinbergen wiederfinden und können den
unvergesslichen Ausblick auf die
sanft gewellte mährische Landschaft und den Genius Loci genießen.
Kirche des hl. Wenzel in Sazovice
Und wir bleiben in
Mähren. Wir bleiben auch in der Nähe von
Zlín, genauer in der Gemeinde Sazovice. Vor drei Jahren wurde hier die
Kirche des hl. Wenzel errichtet, die
2017 als eines der besten Bauwerke der Welt ausgezeichnet wurde. Und wovon ließ sich die Fachöffentlichkeit an diesem Entwurf von Marek Jan Štěpán beeindrucken? Experten und Laien schätzen gleichermaßen die
klaren Linien des Äußeren und des Interieurs der Kirche. Diese Schlichtheit und Klarheit schafft bei den Kirchenbesuchern eine Atmosphäre der Ruhe und Besinnung. Sie finden hier einen Raum ohne visuellen Smog vor – schlicht, in sich gekehrt, rein. Zu dieser Ruhe und Besonnenheit trägt auch das Licht bei, das durch schmale Wandöffnungen eindringt, gleichzeitig jedoch keinen Blick nach außen gewährt. Die
Zylinderform der Kirche verweist auf die traditionelle Form einer
romanischen Rotunde, die seit mehr als tausend Jahren im Kirchenbau verankert ist.