Farbenprächtiges Chodenland

Der südliche Ausläufer des schroffen Oberpfälzer Waldes an der Westgrenze zu Deutschland birgt eine für Tschechien völlig einzigartige volkskundliche Region. Das Chodenland, wo alte Brauchtümer bis heute lebendig geblieben sind, sucht in Tschechien seinesgleichen.

Berühmt sind die traditionellen farbenfrohen Trachten und die charakteristische Mundart. Bei Erntedankfesten und Kirmes werden in jeder Familie die köstlichen Chodenländer Kolatschen gebacken - eine ausgewählte Delikatesse. Gelebt wird auch die spezifische Chodenländer Musik mit dem typischen Dudelsack und dem Membranophon Fanfrnoch, einem mit Haut überzogenem Krug. Die Bräuche und Traditionen werden bei festlichen Anlässen und Kirmes wieder zum Leben erweckt. In Domažlice, dem Zentrum des Chodenlandes, findet alljährlich das Chodenfest statt. Zu den weiteren überlieferten Traditionen gehören die Spitzenherstellung und das Klöppeln. Und in Koloveč bei Domažlice wird seit dem Ende des 18. Jahrhunderts die rotbraune Chodenland-Keramik hergestellt.

Den volkstümlichen Bräuchen widmen sich gleich mehrere Museen. In Koloveč das Museum der Technik und des Handwerks, in Postřekov das Museum über Trachten und in Domažlice finden Sie das Chodenland-Museum dieser unverwechselbaren Region. Von hier stammt auch die tschechische Hunderasse - der Chodenländer. Das Chodenland lädt zum Entdecken ein, sei es zu Fuß, mit dem Rad oder über die Gastronomie.