Es handelt sich um den einzigen Ort in Europa, wo auf relativ kleinem Raum der gesamte Eisenherstellungsprozess konzentriert war und der bis heute erhalten ist.
Der „Hradschin Ostravas“ aus Stahl
Falls Sie dieses bedeutende Industriearchitektur-Schmuckstück noch nie gesehen haben, ist ein Besuch Ostravas einfach ein Muss! Die Witkowitzer Eisenwerke sind Teil des Industrieareals Dolní oblast Vítkovice, der aus drei Teilen besteht und auch als „Hradschin Ostravas“ (in Anlehnung an den Prager Hradschin) bezeichnet wird. Im nördlichen Teil befindet sich der Tiefbauschacht Důl Hlubina, der an das Gelände angegliedert war und den Brennstoff für die Hochöfen lieferte. Die Hochöfen, die Kokerei und deren Chemiebetrieb sind durch Förderbänder, eine Beschickungsanlage und Förderbrücken miteinander verbunden. Im mittleren Teil befindet sich eine noch immer betriebsfähige Maschinenproduktion, im südlichen Teil wiederum können mehrere Industrie- und Verwaltungsgebäude besichtigt werden.
2.000 Grad Celsius!
Das Gelände erläutert auf anschauliche Art und Weise die Eisenproduktion. Falls Sie Ihren Rundgang beim Hochofen beginnen, werden Sie über den Lehrpfad den Weg mitverfolgen können, über den einst die Rohstoffe transportiert wurden. Der Förderaufzug bringt Sie bis in den Schlund des Ofens, der einst mit Eisenerz, Koks, Kalkspat und anderen Zusatzstoffen „gefüttert“ wurde. Unerschrockene können sogar auf den Turm hinaufsteigen, von welchem aus man ganz Ostrava sehen kann. Beim Abstieg blickt man in das gruselige Innere des Ofens, wo über 1.500 Grad Celsius herrschten!
Eine berühmte Vergangenheit, eine ruhmreiche Zukunft
Die Idee zur Gründung der Witkowitzer Eisenwerke hatte im Jahr 1828 der Olmützer Erzbischof und Kardinal Rudolf von Österreich. Schrittweise wurden sechs Öfen gebaut. Das gesamte Gelände wird zurzeit saniert, dabei wird zum Beispiel der riesige Gasbehälter umgebaut und zu einem originellen Mehrzweckraum umfunktioniert. In absehbarer Zeit soll auf dem Gelände auch ein Industriemuseum sowie die interaktive Ausstellung „Technikwelt“ (Svět techniky) entstehen, wo Erwachsene und Kinder auf spielerische Art und Weise lernen und sich informieren können.