Fall Sie die gesamte Altvater-Magistrale fahren wollen, dann erwarten Sie fast 60 Kilometer, die über das Altvatergebirge (Jeseníky) im Nordosten der Tschechischen Republik führen. Der beste Startpunkt, um loszulegen, ist Ramzovské sedlo, von wo aus Sie fast 600 Höhenmeter überwinden müssen, um auf den Gipfel des Šerák (Hochschar) zu gelangen. Wer sich das nicht ganz zutraut, der kann vom Skizentrum Ramzová (Ramsau) mit der Seilbahn nach oben fahren. Die Strecke führt dann weiter über den kahlen Gipfel des Keprník, wo sich Ihnen ein herrlicher Blick gleich auf drei Gebirge eröffnet – auf das Altvatergebirge, das Riesengebirge und die Beskiden. Wenn Sie den Blick ausreichend genossen haben, erwartet Sie eine steile Abfahrt zur Weggabelung Trojmezí. Damit die Strecke auch kein bisschen eintönig wird, müssen Sie von hier aus wieder bergauf zu Vřesová studánka, um anschließend zum Rotbergsattel (Červenohorské sedlo) wieder hinabzugleiten.
Eine Knoblauchsuppe stärkt für den Hexensabbat
Vom Rotbergsattel aus gelangen Sie über Velký Klínovec und Výrovka auf der Kammmagistrale bis hin zur beliebten Berghütte Švýcárna (Schweizerhütte), wo Sie sich mit einer Knoblauch-Käse-Suppe stärken sollten. Schließlich haben Sie schon 20 Kilometer in den Beinen! Wieder voller Energie und Entschlossenheit können Sie sich jetzt auf den Weg zum Gipfel des Praděd (Altvater) machen, der mit seinen 1.492 Metern der höchste Berg Mährens ist. Wenn Sie noch die Spitze des Funkturmes hinzurechnen, der dort oben steht, dann haben Sie sogar den höchsten Punkt über dem Meeresspiegel in ganz Tschechien. Von hier aus geht es nach Petrovy kameny (Peterssteine), ein Ort, wo der Legende nach der Hexensabbat abgehalten wird. Falls keine der Hexen Sie entführt hat, setzen Sie ihre Skilanglauftour fort und zwar über den kahlsten Abschnitt des Bergkamms. Die Strecke über die freie Hochebene ist zur besseren Orientierung durch lange Stangen im Schnee gekennzeichnet. Hier sollten Sie vorsichtig sein und sich an die gekennzeichneten Wege halten. Denn gleich nebenan sind lawinengefährdete Hänge. Ein bisschen Adrenalin kann allerdings nicht schaden. Der gesamte Weg auf dem Bergkamm über Vysoká hole, Kamzičník, Máj und Jelení hřbet bietet Ihnen die schönsten Ausblicke in ganz Mähren.
Ins Ziel auf Skiern oder mit dem Bus
Vergessen Sie bei den atemberaubenden Ausblicken nicht, ein paar Fotos zu machen, und dann geht es auch schon weiter. Von Jelení studánka führt die Loipe weiter über Břidličná hora nach Pecný und Pec. Danach erwartet Sie eine recht anspruchsvolle Abfahrt über Ztracené skály nach Skřítek, wo Sie sich in der Gaststätte Skřítek, die ihren Namen nach dem örtlichen Patron bekam, wieder aufwärmen können. Schon von hier aus gelangen Sie per Bus bis nach Šumperk. Wenn Sie aber noch weiterlaufen wollen, dann geht es auf dem Hang von Černé kameny nach Nový Malín (Frankstadt an der Mährischen Grenzbahn), das von Šumperk nur noch vier Kilometer entfernt ist.
Den Berg erleben mit geringstem Aufwand
Finden Sie die Altvater-Magistrale zu anstrengend? Macht nichts! Im Altvatergebirge gibt es genug gespurte Langlaufloipen, die eine Tour wert sind, auch wenn Sie nicht gerade zu den Langlauf-Champions gehören. Eine der leichtesten Strecken ist die acht Kilometer lange Tour vom Rotbergsattel (Červenohorské sedlo) zum Červená hora (Rotberg). Die Strecke ist weniger anstrengend, hat aber umso mehr zu bieten. Es genügt, auf den Gipfel des Berges Červená hora zu steigen und in die Landschaft zu blicken. Von hier aus sehen Sie nämlich das ganze Altvatergebirge, den Praděd und das Glatzer Schneegebirge (Králický Sněžník) sowie eine der interessantesten technischen Sehenswürdigkeiten der Tschechischen Republik – das Pumpspeicherwerk Dlouhé Stráně. Der einfachste Weg, wie man auf den höchsten Berg des Altvatergebirges, den Praděd – also den Altvater - kommen kann, ist dann eine mittelschwere 12 Kilometer lange Tour, die von der Ovčárna (Schäferhütte) nach Kouty nad Desnou (Winkelsdorf) führt.