Metronom

Das gigantische Pendel des Metronoms – der von ihrem Schöpfer Zeitmaschine genannten Installation auf der Anhöhe im Park Letenské sady  – ist schwer zu übersehen. Sollten Sie einen Besuch dieses Orts planen, dann erwartet Sie ein atemberaubender Blick auf Prag und die Brücken über die Moldau. Von 1955 bis 1962 stand hier oben das berühmt-berüchtigte Denkmal des Diktators Josef Stalin. Die Statuengruppe wurde von den Menschen gehässig „Menschenschlange vor der Fleischerei“ genannt. Ihr Wert belief sich damals auf 140 Millionen tschechoslowakische Kronen, wofür man sich hätte 42 000 Autos kaufen können. Die Statue stand nur knapp sieben Jahre und wurde im November 1962 mit sehr viel Aufwand und erst beim dritten Versuch gesprengt. 1991 wurde das Werk endgültig durch das Metronom von Vratislav Karel Novák, Professor an der Akademie für Kunst, Architektur und Design, ersetzt. Obwohl es tatsächlich an Mälzels berühmtes Metronom erinnert, bei dem eine Feder aufgezogen wird und über eine rückfallende Hemmung ein Pendel in Schwung hält, funktioniert dieses technisch völlig anders.

Das Metronom ist 25 Meter hoch und wiegt 7 Tonnen. Da im Zuge der Sprengung des Stalin-Denkmals möglicherweise die Statik des Sockels gestört wurde, konnte das Pendel nicht mit einem Kran montiert, sondern musste von einem leistungsstarken Hubschrauber abgesetzt werden. Unlängst wurde das gesamte Werk umfassend saniert. Der Platz unter dem Metronom ist eine beliebte Trainingsfläche für Inlineskater und Skateboarder.