Einreise nach Tschechien
Mit dem Flugzeug
Fast alle internationalen Flugverbindungen landen auf dem Václav-Havel-Flughafen in Prag, der komplett barrierefrei ist, inklusive der Sanitäranlagen. Sollten Sie trotzdem Treppen oder sonstige Höhenunterschiede überwinden müssen, dann können Sie mit Aufzügen bzw. Hebebühnen rechnen. Ins Zentrum von Prag – oder zum Bahnhof oder Busbahnhof zur Weiterreise in eine andere Region Tschechiens – gelangen Sie am besten mit dem Taxi oder mit dem öffentlichen Personennahverkehr. Die Haltestellen der öffentlichen Verkehrsmittel sind auch für Reisende ausgelegt, die es beim Überwinden von Barrieren schwer haben. Die Niederflurbusse der Linien 100 und 119 bringen Sie günstig und komfortabel zu den U-Bahn-Stationen Zličín und Nádraží Veleslavín, die ebenfalls barrierefrei und mit Aufzügen ausgestattet sind. Weitere Informationen zum barrierefreien Reisen in Prag erhalten Sie weiter unten.
Mit dem Zug, Bus oder Auto
Die Anreise mit Zug oder Bus gestaltet sich etwas aufwendiger als die Ankunft am Flughafen. Einige Züge sind mit Hebebühnen für bequemes Ein- und Aussteigen von Rollstuhlfahrern ausgestattet. Sie sollten sich jedoch im Voraus beim jeweiligen Bahn- oder Busunternehmen unter Angabe der Zugverbindung und des Zielbahnhofs informieren. Der Großteil der Bahnhofsgebäude wurde in den vergangenen Jahren saniert, weshalb viele auch schon barrierefrei sind, wie beispielsweise die Hauptbahnhöfe in Prag, Brünn, Olmütz und Ostrava.
Die Busbahnhöfe hinken diesem Standard leider immer noch hinterher, und deshalb sollten Sie vor der Reise beim jeweiligen Busunternehmen alle wichtigen Informationen einholen. Die wichtigsten Verkehrsknotenpunkte sind zwar normalerweise mit rollstuhlgerechter Technologie ausgestattet, dies ist jedoch nicht die Regel.
Und wie sieht es mit Autoreisen aus? Die Hauptverkehrsstraßen zeichnen sich durch ein dichtes Netz an Tankstellen und Raststationen aus, die größtenteils auch für Rollstuhlfahrer ausgelegt sind.
Barrierefreies Parken in Prag
In der Hauptstadt gibt es selbstverständlich auch Parkplätze für Menschen mit Beeinträchtigungen. Das Parken in Prag ist für Menschen mit Behinderung aus dem Ausland erlaubt, ist jedoch nur mit einem in Ihrem Land ausgestellten Behindertenparkausweis möglich. Einen Parkausweis können Sie nicht nachträglich in der Tschechischen Republik beantragen. Wenn Sie keinen Behindertenparkausweis haben, müssen Sie diesen in Ihrem Land vor der Einreise nach Tschechien beantragen. Dieser Ausweis wird dann im geparkten Fahrzeug sichtbar hinter der Windschutzscheibe hinterlassen. Wenn Sie diesen Ausweis haben, können Sie dann einen Behindertenparkplatz nutzen, mit Ausnahme von privaten Parkplätzen, die direkt an den Eigentümer gebunden und mit einem Parkschild mit dem Fahrzeugkennzeichen gekennzeichnet sind. Sie sollten allerdings bedenken, dass es in Prag gebührenpflichtige Parkzonen gibt. In diesem Fall können Sie hier zwar parken, müssen aber trotzdem eine Parkgebühr bezahlen. In Prag sind dies violette Zonen. Weitere Informationen zum Parken in Prag und den einzelnen Zonen finden Sie unter diesem Link: Parken in Zonen – Parking.praha.eu.
Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln
In den vergangenen Jahren hat sich vieles zum Positiven gewandelt. Die städtischen öffentlichen Verkehrsmittel sind überwiegend barrierefrei, und wenn nicht, dann findet sich meist eine Möglichkeit, um mit Assistenz des Fahrers / der Fahrerin den Ein- und Ausstieg zu meistern.
Prag
Die Mehrzahl der Straßenbahnen und Busse ist als Niederflurfahrzeuge ausgelegt. Es genügt, sich zur Beschilderung der Haltestelle zu stellen und dem Fahrer kurz zu winken. Das wird als Zeichen verstanden, dass Sie einsteigen möchten. Der Fahrer hilft Ihnen mittels einer Hebebühne beim Ein- und Aussteigen. Vor der gewünschten Haltestelle zum Aussteigen drücken Sie die blaue Taste, um den Fahrer auf das Aussteigen hinzuweisen. Leider sind nicht alle Haltestellen barrierefrei.
Das Prager U-Bahnnetz wurde ab den 1960er Jahren erbaut. Während alle neuen Stationen barrierefrei sind, hat man früher nicht überall an die Bedürfnisse von Fahrgästen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen gedacht. Heute werden auch die älteren U-Bahn-Stationen entsprechend modernisiert und mit Aufzügen und Hebebühnen ausgestattet, doch das ist noch nicht bei allen der Fall. Im weiteren Zentrum von Prag FEHLEN in den folgenden U-Bahn-Stationen Aufzüge: Hradčanská, Malostranská, Staroměstská, Náměstí Republiky, Křižíkova, Invalidovna, Náměstí Míru, Náměstí Jiřího z Poděbrad. Mit einem Kinderwagen ist das Ein- und Aussteigen möglich, da die Rolltreppen kinderwagentauglich sind, doch wenn Sie auf den Rollstuhl angewiesen sind, sollten Sie diese Stationen lieber meiden.
Brno, Olmütz und Ostrava
Auch diese größeren Städte zeichnen sich durch ein dichtes Netz des öffentlichen Personennahverkehrs aus, das ein schnelles und komfortables Reisen ermöglicht. Genauso wie in Prag ist die Mehrzahl der Straßenbahnen und Busse als Niederflurfahrzeuge ausgelegt. Doch nicht alle Haltestellen sind barrierefrei. Werden diese mit neuem Belag versehen oder saniert, dann achtet man darauf, dass sie auch von Rollstuhlfahrern und Menschen mit Kinderwagen befahren werden können. Auch hier gilt die allgemeine Regel, dass Sie dem Fahrer / der Fahrerin nur kurz zuwinken brauchen und dieser/diese hilft Ihnen dann beim Ein- und Aussteigen.
Preisermäßigungen - nationaler Behindertenausweis
Viele Institutionen wie städtische Verwaltungen sowie Verkehrsunternehmen wie die Tschechische Bahn (ČD), die tschechischen Autobahnen u.a. bieten Menschen mit Behinderungen Vorteile im Sinne der absoluten Befreiung von Gebühren (Autobahnvignette, City Tax, Fahrkarten...) an. Dies beruht auf konkreten nationalen Gesetzten und Vorschriften - so ist in den meisten Fällen eine Vorlage des Behindertenausweis, den eine zuständige tschechische Behörde ausgestellt hat, notwendig. Darüberhinaus können auch diejenigen, die über den notwendingen Ausweis nicht verfügen, allgemeine Ermäßigungen erhalten, wie z.B. beim Öffentlichen Nahverkehr der Stadt Prag (PID / DPP): Personen ab 65 Jahre werden kostenlos befördert - ein Ausweis mit Altersbestätigung genügt (Personalausweis, Reisepass etc.) oder bei der Tschechischen Bahn - bis zu 75% Ermäßigung für Senioren ab 65 Jahre u.v.m.
Barrierefreie Ausflugstipps
Historische Denkmäler, also mittelalterliche Städte, Burgen und Schlösser, gehören zu den größten Schätzen Tschechiens. In der Vergangenheit spielte Barrierefreiheit jedoch keine Rolle und wurde in der Bauplanung nicht bedacht. Auch deshalb sind historische Denkmäler für Rollstuhlfahrer schwer zugänglich. Erst im Rahmen von Restaurierungs- und Sanierungsarbeiten denkt man auch an Besucher im Rollstuhl und mit Kinderwagen und ist bemüht, das jeweilige Denkmal tatsächlich für alle zugänglich zu machen. Barrierefreie Besichtigungen sind beispielsweise auf Schloss Březnice, Častolovice, Děčín, Český Krumlov (Böhmisch Krumau), Schloss Kačina, Burg Kost oder Český Šternberk, Schloss Litomyšl und Třeboň (Wittingau) möglich. Doch Reisen macht auch hungrig und müde, und deshalb informieren Sie sich bitte vor Reiseantritt, ob der von Ihnen gewählte Betrieb wirklich barrierefrei ist. Neu gebaute Hotels und Restaurants sind dazu gesetzlich verpflichtet und sollten daher kein Problem darstellen, doch bei älteren bzw. historischen Betrieben ist dies nicht immer der Fall.
Kontakt
Václav-Havel-Flughafenwww.prg.aero/en
Integrierte Verkehrsbetriebe Prag
www.pid.cz/en/
+420 296 191 817
Verkehrsbetriebe der Stadt Brünn
www.dpmb.cz/en
+420 543 174 317
Verkehrsbetriebe der Stadt Ostrava
www.dpo.cz/travel/index-en.html
Verkehrsbetriebe der Stadt Olmütz
https://www.dpmo.cz/en/
+420 585 533 111
Tschechische Bahn
www.cd.cz/en/default.htm
RegioJet (Bus- und Zugunternehmen)
www.regiojet.com
FlixBus (Busunternehmen)
www.flixbus.cz