In der Heimat von Adam Ondra, eines der besten Sportkletterer der Welt, kommen wirklich alle Fans des Klettersports mit all seinen Disziplinen auf ihre Kosten. Ein Kletterparadies ist der Landkreis Liberec in Nordböhmen mit spektakulären Felswänden und attraktiven Kletterarealen.
Klettern in der Natur
Klettergebiet Hruboskalsko
Im Herzen der Region Böhmisches Paradies bei der nordböhmischen Stadt Turnov liegt das Zentralgebiet Skalák, die Wiege des tschechischen Sandstein-Kletterns. Die mehr als 400 Felstürme mit mehr als 55 Metern Höhe liegen so nah beieinander, dass man mit Hilfe eines Seils von einem Turm zum anderen klettern kann. Neben Türmen mit herrlichen Klettermöglichkeiten, finden Sie hier auch kurze Klettersteige im weichen, mit Moos bewachsenen Sandstein. Die zentralen Gebiete, die sich von ihrem Schwierigkeitsgrad sehr unterscheiden können, sind in mehreren neu erschienen Publikationen detailliert beschrieben. Voraussetzung für das Klettern im Skalák-Gebiet ist fundierte Kenntnis der verschiedenen Sicherungsknoten.Die Sandsteinfelsen in der Region Hruboskalsko sind relativ weich und erfordern deshalb schonenden Umgang. Daher ist es zwingend erforderlich, das Kletterverbot bei Nässe und 48 Stunden nach Regenfällen einzuhalten. Die bekanntesten und beliebtesten Felsentürme in dieser Felsenstadt heißen auf Tschechisch: Blatník, Maják, Mnich, Zlatá vyhlídka, Podmokelská, Kapelník, Taktovka, Lebka, Dračí věž, Dračí zub, Daliborka und Osudová.
Klettergebiete Suché skály und Vranovský hřeben
Die aus Sandstein bestehenden Felsen in der Nähe von Turnov wurde durch die Bewegung der Erdplatten angehoben und vertikal aufgerichtet. Die charakteristische Silhouette der schroffen Felsformation ist von weitem sichtbar und lässt die Herzen der Kletterer höher schlagen. Das Klettergebiet umfasst neben Suché skály und Vranovský hřeben auch Betlémské skály, Chléviště, Drábovnu, Klokočské skály, Raubířské stěny und weitere.Der stabile Sandstein verspricht alpine Kletterbedingungen und ein einmaliges sportliches Erlebnis. Während in den umliegenden Gebieten der weichere Sandstein bei Regen zerbröckelt, können Sie hier wetterunabhängig klettern. Eine weitere größere Felsenstadt mit steiler Felswand heißt Klokočské skály mit witterungsbedingt vereinzelt stehenden Felswänden. Daran schließt die Felsformation Betlémské skály an, wobei auch der pilzförmige Felsformation mit zwei Felsentoren namens Trojnožka sowie die Formation Děravec beliebt sind. Im Nordosten ragt der zehn Meter hohe Felsen Zdenčina skála empor und über dem Tal des Baches Klokočský potok sind die runden Elefantensteine (tsch. Sloní hřbety) nicht zu übersehen.
Prachauer Felsen
Die Prachauer Felsen gehören bei Touristen und Kletterern gleichermaßen zu den attraktivsten Orten des Böhmischen Paradieses. Zwischen den aus dem Wald emporragenden Sandsteinfelsen führen schmale Wege und steile Felstreppen. Die Mitte bildet eine romantische Felsenstadt aus schlanken, hohen Türmen und Pfeilern mit tiefen und schmalen Klammen dazwischen. Und genau an diesem Ort nahm die Geschichte des tschechischen Klettersports ihren Lauf. Zu den Pionieren dieser Sportarten gehörten Kletterer aus der Böhmisch-Sächsischen Schweiz nach welchen einer der markantesten Felsentürme - der Dresdner Turm - benannt wurde. Im Jahr 1907 gründete eine Studentengruppe den Kletterverein Prachov und unternahm die ersten schriftlich aufgezeichneten Besteigungen von Felsentürmen. An die Erstbesteigung erinnert auf dem Felsen Modlitba skal (auch Ruka oder Mnich genannt) bis heute die tschechische Fahne. Der Kletterverein Prachov ist immer noch aktiv und vereint die besten Kletterer der Tschechischen Republik.Dieses Klettergebiet liegt auf dem Privatgrundstück der Adelsfamilie Schlick, weshalb hier Klettern nur mit Erlaubnis der Eigentümer und unter Einhaltung der Besucherregeln möglich ist.