Nur wenige Kilometer südlich vom Wallfahrtsort Zelená Hory (Grüneberg) bei Žďár nad Sázavou befindet sich Obyčtov, ein altertümlicher Marienwallfahrtsort. Der Abt des Klosters in Žďár gab bei Santini im Jahr 1734 den Bau einer neuen Kirche in Auftrag, die der Bedeutung des Marien-Wallfahrtsortes entsprechen würde. Die Barockkirche ist durch ihre Grundrisslösung in Form einer Schildkröte interessant und wurde posthum nach dem Entwurf von Johann Blasius Santini-Aichl gebaut.
Die Kirche hat die Form einer Schildkröte. Das rechteckige Schiff mit abgeschrägten Ecken stellt den Körper, die quadratischen Kapellen die Füße, der flache Chor mit den abgeschnittenen östlichen Ecken den Hals, die Sakristei den Kopf und die westliche Kapelle mit dem Vorraum den Schwanz der Schildkröte dar. An allen Kapellen fehlen heute leider die ursprünglichen Türmchen. Die Schildkröte bedeutete damals Standhaftigkeit im Glauben. Der lateinische Name aestudo bedeutet nicht nur Schildkröte, sondern auch Beschirmung, in diesem Fall die Beschützung, die der Kirche durch die Marienstatue gewährt wird.
Das Innere der Kirche ist für das Barock ungewöhnlich einfach. Dennoch kann man daran Santinis Handschrift ablesen. Der Raum des Hauptschiffs ist eher nur wunderbar lichtdurchflutet, als dass er von reichem barocken Stuck überquellen würde. Am Hochaltar befindet sich unter einem von zwei Cherubim getragenen Baldachin eine Barockkopie der gotischen Statue der Jungfrau Maria, die aus dem Schloss in Žďár nad Sázavou stammt und die das ursprüngliche Ziel der Pilger in Obyčtov war.
Das Innere der Kirche ist für das Barock ungewöhnlich einfach. Dennoch kann man daran Santinis Handschrift ablesen. Der Raum des Hauptschiffs ist eher nur wunderbar lichtdurchflutet, als dass er von reichem barocken Stuck überquellen würde. Am Hochaltar befindet sich unter einem von zwei Cherubim getragenen Baldachin eine Barockkopie der gotischen Statue der Jungfrau Maria, die aus dem Schloss in Žďár nad Sázavou stammt und die das ursprüngliche Ziel der Pilger in Obyčtov war.