Königsstadt Beroun

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus der Urkunde des berühmten tschechischen Herrschers Přemysl Ottakar II. aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, in der noch die lateinische Form des Stadtnamens „Verona“ verwendet wurde. Damals verlief hier ein wichtiger Handelsweg von Prag bis nach Bayern und der kürzeste Verbindungsweg von Prag nach Pilsen. Ottokar ließ hier deshalb eine Siedlung gründen, aus der später die Stadt entstanden ist. In der Regierungszeit seines Sohns, König Wenzel II., erfolgten ein umfassender Umbau und die Errichtung des historischen Stadtkerns, dessen grober Grundriss bis heute erhalten geblieben ist. Wenzel II. erteilte der Stadt im Jahr 1303 die Rechte und Privilegien einer Königsstadt, was zum Aufschwung Berouns und zur Hochblüte des Handwerks, darunter der Keramik-Herstellung, führte. Die rot gefärbte und weiß bemalte Keramik wurde im ganzen böhmischen Königreich berühmt.

Bis heute gehören die beiden Stadttore zum Wahrzeichen der Stadt, die Sie auch besteigen und den Fernblick genießen können. Ein noch schönerer Ausblick eröffnet sich Ihnen vom Aussichtsturm aus der Ära der Ersten Republik auf der Anhöhe Městská hora beim Bärengehege mit den beiden Bären Kuba und Matěj. Aktive Freizeitgestaltung bietet sich auf dem Radweg am Flussufer, im Aquapark, Skatepark, Verkehrsspielplatz, Kajak- und Rafting-Verleih zum Befahren des Berounka-Flusses und dem idyllischen Golfspielplatz an. Auch das Keramik-Museum, Museum des Böhmischen Karstes und der Geopark Barrandien laden zu Besuch ein. Kulinarik-Liebhaber werden sich wiederum über das abwechslungsreiche Angebot lokaler Restaurants freuen. 

Auf dem Hauptplatz findet alljährlich im Frühling und Herbst der traditionsreiche Keramik-Jahrmarkt statt. Die Keramikprodukte vom Ende 16. Jahrhunderts und Beginn des 17. Jahrhunderts gehören zu den sog. Inkunabeln - den ältesten Musterstücken europäischer glasierter Keramik nördlich der Alpen. Mit dem berühmtesten von Autor Šimon Nemazal im 16. Jahrhundert gefertigten Krug wird heute die gesamte mitteleuropäische Keramik aus der Frühen Neuzeit verglichen.