In Nordböhmen unweit des Kurortes Teplice befindet sich das Barockschloss Duchcov (Dux), ein Ort, wo im Jahr 1798 der weltbekannte Frauenliebling Giacomo Casanova verstorben ist. Gerade auf diesem Schloss arbeitete er als Bibliothekar und schrieb während dieses Aufenthalts seine Biographie. Zu den weiteren bekannten Schlossbesuchern gehört eine Reihe wichtiger Persönlichkeiten der Weltpolitik und Kultur wie der russische Zar Alexander I., der preußische König Friedrich Wilhelm, der österreichische Kanzler Metternich und Künstler wie Goethe, Schiller oder Beethoven.  

Aus der Geschichte des Schlosses

Das Schloss ließ in den Jahren 1675 – 1685 Johann Friedrich von Waldstein anstelle eines älteren Renaissance- Sitzes erbauen. Im Jahre 1707 wurde das Schloss um zwei Seitenflügel erweitert, und zu Beginn des 19. Jahrhunderts machte es eine klassizistische Anpassung durch. An das Schloss grenzt ein weitläufiger englischer Park und Garten an. Die Geschichte des Schlosses ist mit dem Adelsgeschlecht der Waldsteins verbunden, das hier bis zum Jahr 1921 residierte.

An der Schlossausstattung beteiligten sich die bedeutendsten Künstler ihrer Zeit: der Bildhauer Matthias Bernard Braun oder der Maler Wenzel Lorenz Reiner. Leider war das 20. Jahrhundert unbarmherzig. Am Ende des 2. Weltkrieges wurde das Schloss von sowjetischen Soldaten in Brand gesetzt, wobei wertvolle Skulpturen und Wandmalereien zerstört wurden. Den ehemaligen Glanz können daher heute nur mehr vergilbte Fotos bezeugen.

Worauf Sie sich freuen können

Die erste Besichtigungstour trägt den Namen Waldstein und dokumentiert die Sammel- und Förderaktivitäten der ursprünglichen Schlossbesitzer aus dem Geschlecht der Waldsteins. Ein Bestandteil dieser Besichtigungstour sind auch das die repräsentative Treppe, der Waldsteinsaal mit der Ahnengalerie und die Räumlichkeiten der renovierten Schlossgalerie, wo Sie die Schätze der Bildersammlung von Duchcov bewundern können. Dazu gehören auch Werke von Bartholomeus Spranger, Karl van Mander, Wenzel Lorenz Reiner oder Karel Škréta.

Der zweite Besichtigungsrundgang nennt sich Casanova und widmet sich den Besonderheiten des Lebens im Schloss zu der Zeit, als Giacomo Casanova dort als Bibliothekar tätig war. Der berühmte Verführer und Weltenbummler hatte hier als Gesellschafter und Bibliothekar des Grafen Joseph Karl Emanuel von Waldstein eine Dienstwohnung.