Dvořáks Prag
Dank dem Festival, das den guten Namen des berühmtesten tschechischen Komponisten und der tschechischen Musik verbreitet, kommen alljährlich die weltweit meist anerkannten Orchester, Dirigenten und Interpreten der klassischen Musik in Prag zusammen. Die Konzerte werden von einigen Dutzend Fernsehsendern in fünfzig Länder weltweit übertragen.

Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen natürlich die Werke von Antonín Dvořák, die auch dem jungen Publikum attraktiv vermittelt werden. So sind sowohl junge Talente auf der Bühne, als auch junge Fans im Publikum willkommen.

Das Wahrzeichen des Festivals ist das historische Gebäude des Rudolfinums in Prag, aber nicht nur hier können Besucher die Musik genießen, sondern auch in unterschiedlichen Häusern der Stadt, je nach dem Jahrgang z.B. im St.-Veits-Dom auf der Prager Burg, im Konzertsaal des Prager Konservatoriums, im Agenskloster, im Bořislavka-Kulturzentrum oder auch außerhalb der Hauptstadt. Auf den Spuren des Komponisten kann man so auch die UNESCO-Stadt Olomouc besuchen.

2024 Special - im Rahmen des Jahres der tschechischen Musik 2024: Open-Air-Konzert "Durch Mahler verbunden"

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 7 (11.9.2024)

Dieses Konzert versucht sich an einer Rekonstruktion der Uraufführung der Symphonie Nr. 7 von Gustav Mahler aus dem Jahr 1908. Fürwahr, von den Gebäuden und Pavillons, die damals zur Jubiläumsausstellung errichtet wurden, ist fast nichts übrig geblieben. Überdauert hat jedoch die Kraft der Musik. Auf dem Areal des Prager Ausstellungsgeländes fand damals die erfolgreiche Uraufführung statt, die unter dem Taktstock des Autors die Orchester der Tschechischen Philharmonie und des damaligen Neuen Deutschen Theaters Prag gemeinsam darboten. Gerade die Mitglieder des letzteren Ensembles legten nach dem Zweiten Weltkrieg, nach dem sie die Tschechoslowakei verlassen mussten, die Fundamente der heutigen Bamberger Symphoniker.

Die Jubiläumsausstellung der Handels- und Gewerbekammer stellte ein Ereignis dar, das die tschechische Öffentlichkeit wie auch die damaligen Medien von Mai bis Oktober beschäftigte. Die monumentale Veranstaltung präsentierte die böhmischen Länder als industrielles Herz der österreichischen Monarchie mit Augenmerk auf die tschechische Kultur. Bestandteil der Ausstellung war dabei ein ganzes afrikanisches Dorf, einschließlich der ursprünglichen Bewohner oder eine Rutsche, über die sich die zeitgenössischen humoristischen Zeitschriften unendlich lustig machten. Dies alles ist weg. Die Verbindung des tschechischen und deutschen Orchesters unter dem Taktstock des Weltenbürgers Mahler erinnert jedoch bis heute daran, dass Prag reale Ansprüche auf die Bezeichnung „Herz Europas“ stellen kann. Die heutige Tschechische Philharmonie, die Bamberger Symphoniker, der Dirigent Jakub Hrůša wie auch Mahlers Siebte Symphonie gehören nicht nur an den Ort der ursprünglichen Uraufführung sondern auch an den des Open-Air-Konzerts. Dank des historischen Kontextes ist dieses Konzert der Schwerpunktbeitrag zum Jahr der tschechischen Musik in seinen breitesten Kontexten, die sich im kulturellen Zentrum inmitten des vereinten Europas begegnen.