Tschechien ist die Wiege vieler Automobillegenden. Die Marke Škoda, die heute zur Familie VW gehört, die unsterbliche Marke Tatra, die sich ihrer Erfolge bei der Rallye Paris-Dakar rühmt oder der geniale Konstrukteur Ferdinand Porsche haben eines gemeinsam – sie zeugen von der Einzigartigkeit der tschechischen Automobiltradition. Wir haben für Sie eine kleine Übersicht wissenswerter Informationen aus der Welt der Automobile zusammengestellt, gewürzt mit Tipps für interessante Orte in Tschechien, an denen das Automobil bis heute die Hauptrolle spielt.
Škoda: Das beliebteste Auto der Tschechen
Die Geschichte des Automobilwerkes Škoda reicht bis in das Jahr 1895 zurück. In Mladá Boleslav in Mittelböhmen, wo heute das beliebteste Automobilunternehmen seinen Sitz hat, können Sie das faszinierende Škoda-Museum besuchen. Die Ausstellung des Museums bringt Ihnen die Entwicklung der Marke von den ersten Stücken bis zur heutigen Produktion näher. Die Besichtigung ist auch mit einem Fremdenführer möglich, allerdings ist diese im Voraus online↗ zu reservieren. Dasselbe gilt für Exkursionen in die Produktion.
Tatra: Der erste Präsident, eine Inspiration für Porsche und Lorbeeren von der Rallye Paris-Dakar
Tatra ist eine tschechische Legende. Überzeugen Sie sich davon während des Besuches des Technischen Museums Tatra und des Museums der Lastkraftwagen Tatra. Sie finden hier seltene und wertvolle Stücke, unter anderem den Wagen Präsident - das erste Automobil in Österreich-Ungarn - oder die Racing Specials, welche auf der berühmten Rallye Paris–Dakar Lorbeeren ernteten. Kaum jemand weiß, dass der Tatra-Konstrukteur Hans Ledwinka seinerzeit wie auch später den weitaus bekannteren Ferdinand Porsche inspirierte. Ebenso ist weniger bekannt, dass in den Tatra-Werkstätten neben den Autos auch Züge oder Flugzeuge das Licht der Welt erblickten.
Ein Tipp für Sie:
Unweit der Stadt Kopřivnice (Nesselsdorf) liegt das reizvolle historische Städtchen Štramberk, welchem die Neandertaler, Ohren aus Lebkuchen und der Turm Trúba zu seinem Ruhm verhalfen.
Gnom: Ein Auto aus dem Hut
Automobile der Marke Gnom stammten aus Nový Jičín (Neutitschein). Sie ähnelten dem deutschen Opel, wobei jährlich nur einige Stücke hergestellt wurden. Die Geschichte dieser Miniautomobilfabrik ist mit der weltbekannten Hutmacherfamilie Hückel verknüpft, an welche das hiesige Besucherzentrum der Hüte erinnert.
Porsche: Ein Genius mit tschechischen Wurzeln
Unweit der Stadt Liberec (Reichenberg) in Nordböhmen können Sie auf das Geburtshaus des genialen Autokonstrukteurs Ferdinand Porsche (1875-1951) stoßen. Hier befindet sich eine moderne Ausstellung, die Sie interaktiv in den Prozess des Kennenlernens der Welt der Technik, der Technologien, in die bewegte Geschichte sowie in die Zukunft der Automobilität einbindet. Die Umgebung der Stadt Liberec regt zu einem Besuch an. Sie können sich auf den Berg Ještěd (Jeschken) begeben oder einfach nur im Zentrum Babylon entspannen.
Walter Gotschke: Von Autos besessen
Porsche war nicht der einzige der im heutigen Tschechien geborenen, deutsch sprechenden Persönlichkeiten, die in der harten Konkurrenz der Welt der Automobile Erfolg hatten. Einer der weiteren war beispielsweise der Grafiker, Pressezeichner und Automobil-Illustrator Walter Gotschke (1912-2000), der aus Jeseníky (Gesenke) stammte. Vom Kindesalter an war er von Autos buchstäblich besessen. Er schuf Plakate und technische Zeichnungen für die Weltgiganten wie Mercedes, Ford, Maybach, Fiat oder Nissan.Avia: Fliegerträume auf vier Rädern, inspiriert durch Renault
Eine weitere der tschechischen Legenden, die Marke Avia, verwandelte von einem Flugzeugfabrik in einen Lastkraftwagen-Hersteller. Die nach dem Vorbild der französischen Wagen Renault hergestellten Automobile wurden zu einem unsterblichen Symbol des tschechoslowakischen Autoverkehrs. Im Museum in Panenské Břežany ↗ unweit von Prag können Sie die ungewöhnliche Geschichte dieser Marke kennen lernen.
Karosa: von Kutschen zu Bussen
Busse der Marke Karosa fuhren in der Zeit der Tschechoslowakei wohl in jeder tschechischen Stadt. Bis heute werden sie in der ostböhmischen Stadt Vysoké Mýto hergestellt. Die Geschichte des Unternehmens begann im Jahre 1896, als hier eine Fabrik für die Kutschenfertigung entstand. Später wurden hier Teile für die Automobilunternehmen Praga, Tatra wie auch Aero hergestellt, wobei sich die Firma nach dem Zweiten Weltkrieg lediglich auf Busse spezialisierte. Sofern Sie mehr erfahren wollen, besuchen Sie das hiesige Museum des tschechischen Karosseriebaus↗!
Hyundai: Eine einzigartige Exkursion in die Produktion
In Nošovice, unweit der Stadt Ostrava finden Sie eines der modernsten Automobilunternehmen in Europa – Hyundai Motor Manufacturing Czech. Dieses Werk bietet zweimal wöchentlich einzigartige Besichtigungen an, wo Sie sehen können, wie aus den Einzelteilen das fertige Automobil entsteht! Die Besichtigungen finden zumeist in den Vormittagsstunden statt, wobei sie im Voraus mittels der offiziellen Website Hyundai↗ zu reservieren sind. Falls Sie eine Exkursion in das Werk planen, vergessen Sie nicht, bequeme Schuhe anzuziehen, da sie ein langer, jedoch erlebnisreicher Spaziergang durch die Fabrik erwartet!
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