Top-Aussichten
Entdecken Sie auf Ihrer Reise durch Tschechien die allerneuesten Aussichtstürme aus der beliebten Umfrage "Aussichtsturm des Jahres", die vom tschechischen Club der Freunde der Aussichtstürme jährlich ausgerichtet wird, und genießen Sie den Ausblick in die Ferne. Die meisten der neu errichteten Aussichtstürme finden Sie in Ostböhmen an der Grenze zu Polen, aber auch im nördlichen und westlichen Teil Tschechiens sowie in der Region Südmähren.

1. Aussichtsturm Holedná über dem Brünner Stadtteil Jundrov

Der Gewinner der Umfrage befindet sich in Südmähren: Der neue Aussichtsturm Holedná wurde erst Ende 2020 auf dem Gipfel des Holedná-Hügels über dem Brünner Stadtviertel Jundrov errichtet. Der Entwurf stammt aus der Feder von Einwohnern der mährischen Metropole und hat Anfang 2021 in der Umfrage zum Aussichtspunkt des Jahres gewonnen. Von der 35 Meter hohen Aussichtsplattform hat man einen wunderbaren Blick auf Brünn (Brno), die Brünner Talsperre und das Drahanská-Hochland. Gleich in der Nähe befindet sich das Wildgehege Holedná, das auch ein beliebtes Ausflugsziel für die Brünner ist.
Anfahrt: mit der Straßenbahn, in Brünn heißt sie šalina (Aussprache: Schalina), nächstgelegene Haltestelle Svratecká. Dann nur noch 208 Stufen bis zum Gipfel.
Foto: Robert Vystrčil
Foto: Robert Vystrčil


2. Aussichtsturm Chalupská Štěpánka, südwestlich von Pilsen

Die Silbermedaille geht an Westböhmen: Allein in weiter Flur thront der Aussichtsturm Chalupská Štěpánka auf einem sanften Hügel bei Chalupy, einem Ortsteil der Gemeinde Zemětice. Der Turm auf einer Höhe von 413 m mit quadratischem Grundriss hat eine Aussichtsplattform in 8 Meter Höhe, die über eine Außentreppe zugänglich ist. Um den insgesamt 14m hohen gemauerten Turm herum entstehen Palisaden aus Holzpfählen und ein Eingangstor. Dadurch erinnert er stark an altertümliche oder mittelalterliche Wehrtürme. Momentan ist der Turm zwar noch im Bau, eine offene Feuerstelle, ein Spielplatz und eine Schutzhütte in unmittelbarer Nähe sind aber bereits fertig. Von hier aus eröffnet sich dem Betrachter ein Fernblick bis nach Pilsen und bei guter Sicht sogar bis in den Böhmerwald.
Anfahrt: nächstgelegene Bahnstation Holýšov, erreichbar in 37 min (Regionalzug) bzw. 27 min (Expresszug) ab Plzeň HbfFoto: Jiri Vapenik www.vezstepanka.cz
Foto: Jiří Vápeník, www.vezstepanka.cz


3. Šibeník bei Nový Hrádek

Der drittbeliebteste Aussichtsturm liegt in Ostböhmen: Der Aussichtsturm auf dem Gipfel des Šibenik (674m) wurde vom nahegelegenen Städtchen Nový Hrádek errichtet und ist Bestandteil des Projekts „Tschechisch-Polnischer Kammweg“ der Euroregion Glacensis. Das Aussehen des 47m hohen Aussichtsturms ging aus dem Siegerentwurf eines Architekturwettbewerbs hervor. Neben dem Turm entstand ein Besucher- und Infozentrum in einer ehemaligen Trafostation einer Windkraftanlage und wird im Frühjahr der Öffentlichkeit zugänglich sein. Vom Infozentrum oder über eine Wendeltreppe um eine Röhre herum, die von dem ausrangierten Windrad stammt, gelangt man zur kreisförmigen Aussichtsplattform. Von hier aus können Sie das Riesengebirge, Hradec Králové, die Burg und den Berg Kunětická hora bei Pardubice, das Eisengebirge (Železné hory), das böhmisch-mährische Hochland, einen Teil des Adlergebirges und bei guter Sicht sogar den Jeschken (Ještěd) sehen.
Anfahrt: nächstgelegene Bahnhöfe Náchod oder Nové Město nad Metují, ca. 50 min bzw. ca. 60 min ab Hbf Hradec KrálovéFoto: @ Petr Lemfeld, Region Hradec Králové (Královéhradecký kraj)Foto:  Petr Lemfeld, Region Hradec Králové (Královéhradecký kraj)


4. Aussichtsturm Amálka bei České Petrovice (Ostböhmen)

An der Bergstation des Skiareals von České Petrovice im Adlergebirgebefindet sich der Aussichtsturm Amálka auf einer Höhe von 750 m. Er ist jederzeit zugänglich und bei laufendem Skibetrieb kann man auch in die rustikal eingerichtete Bar direkt im Aussichtsturm einkehren. Von der Aussichtsplattform auf dem Dach der Skibar überblicken Sie den gesamten Horizont von West nach Ost – vom Adlergebirge und Glatzer Schneeberg (Králický Sněžník) über das Altvatergebirge  bis zum Reichensteiner Gebirge (Rychlebské hory) in Polen. Nur in südlicher Richtung versperrt der bewaldete Hügel Adam (765m) den Blick in die Ferne. Ganz in der Nähe des Aussichtsturms auf dem Weg ins Dorf befindet sich die Kapelle Mariä Himmelfahrt mit einer Holzstatue des Adams und einer einfachen Aussichtsplattform.
Anfahrt: nächstgelegener Bahnhof in Mladkov, ab Pardubice Hbf in ca 75min erreichbar

5. Aussichtsplattform Špička auf dem Malý Špičák im Isergebirge (Nordböhmen)

Wo früher die Bob- und Schlittenbahn der Stadt Tanvald ihren Startpunkt hatte, steht heute der einzigartige und ungewohnt wirkende Aussichtspunkt Špička. Der Entwurf stammt von einem jungen Architektenteam aus Liberec. Der historische Bezug zur Bobbahn spiegelt sich auch im Erscheinungsbild wider: die Aussichtsplattform auf dem Malý Špičák (678m) im Isergebirge (Jizerské hory) soll einen Bob andeuten, erinnert aber auch an einen Löffel oder eine Bohne. Neben der außergewöhnlichen Form ist auch die Oberfläche der Plattform sehr speziell, denn sie ist leicht gekrümmt. Darauf spiegeln sich die Granitfelsen, die Bäume und die weitere Umgebung wider. Von hier aus blickt man auf Tanvald, auf einen Teil des Isergebirges, den nahegelegenden Aussichtsturm Štěpánka sowie auf den Kamm des Jeschken (Ještěd) mit seinem spektakulären Fernsehturm.
Anfahrt: nächster Bahnhof Tanvald, 50 min mit dem Zug von Liberec Hbf entfernt

6. Aussichtsturm Žaltman im Habichtsgebirge (Ostböhmen)

Zehn Kilometer östlich von Trutnov thront der Žaltman, der höchste Berg im Habichtsgebirge (Jestřebí hory). Auf seiner Spitze (740m) wurde im Herbst 2020 anstelle eines vorher langsam verfallenden Aussichtsturms ein neuer aus Metall errichtet: er ist 22m hoch, hat vier Aussichtsplattformen und ist jederzeit frei zugänglich. Von dort hat man einen hervorragenden Panoramablick über das gesamte Habichtsgebirge, die Umgebung von Trutnov bis zur Adersbacher Felsenstadt sowie ins Riesengebirge und Adlergebirge. In östlicher Richtung sieht man die Tafelberge im benachbarten Polen, Richtung Süden auch die Talsperre Rozkoš sowie die Umgebung von Hradec Králové.
Anfahrt: nächstgelegene Bahnstation Malé Svatoňovice, 55 min Zugfahrt ab Hradec Králové Hbf

7. Aussichtsturm Feistův kopec (Feister Hügel) in Olešnice im Adlergebirge (Ostböhmen)

Der Aussichtsturm auf dem Feister Hügel im nördlichsten Teil des Gebirges wurde im April 2020 fertiggestellt, ab diesem Frühjahr soll er für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Der Turm hat eine Gesamthöhe von 30 Meter und einen quadratischen Grundriss mit einer achteckigen offenen Aussichtsplattform im siebten Stockwerk. Von dort kann man den Blick auf das Adlergebirge genießen, auf das Habelschwerdter Gebirge (Bystřické hory) im benachbarten Polen, auf den Berg Vrchmezí (Hohe Mense), den nördlichsten Gipfel des Adlergebirges in 1084 Meter Höhe; man sieht die Talsperre Rozkoš, die achtgrößte ihrer Art in Tschechien sowie das Eisenbahnviadukt im polnischen Lewin Kłodzki. Nachdem Sie wieder Boden unter Ihren Füßen spüren, können sie den 2014 angelegten geologischen Lehrpfad erkunden. Die Route führt an Orte mit verwitterten Granitfelsen, die einzigartig in dieser Gegend sind. An neun Infotafeln erfährt der Wanderer viele interessante Details über die hiesige Geologie und Geomorphologie.
Anfahrt: Olešnice v Orlických horách erreichbar ab Hradec Králové mit dem Bus in ca. 1,5 h

8. Aussichtsturm Na Větrné horce bei Vysoká Srbská im Braunauer Bergland (Ostböhmen)

Der Aussichtsturm Na Větrné horce (Auf dem Windberg) nahe des Städtchens Hronov bietet einen wunderbaren Ausblick in die weitere Umgebung rund um das Braunauer Bergland (Broumovsko). Erst im Frühjahr 2020 wurde der 18m hohe Aussichtsturm errichtet. Er wird von zwölf Holzsäulen getragen, eine Wendeltreppe aus Stahl führt auf seine Aussichtsplattform. Hierbei handelt es sich bereits um den zweiten von insgesamt vier geplanten Aussichtstürmen, die auf der tschechischen Seite der Grenze des grenzüberschreitenden Projekts zum Tschechisch-Polnischen Kammweg sein werden. Von hieraus bietet sich dem Betrachter ein hervorragender Ausblick auf das Heuscheuergebirge in Polen, das Heidelgebirge (Javoří hory), den 700m hohen Berg Ostaš, das Felsenlabyrinth Teplitzer Felsen (Teplické skály) sowie auf das Riesen- und Adlergebirge.
Anfahrte: nächster Bahnhof Hronov, ab Hradec Králové Hbf ca. 60min Zugfahrt

9. Aussichtsturm auf dem Luxemburger Hügel (Nordböhmen)

Viele Jahre lang geplant, nun endlich fertig: Der Aussichtsturm auf dem Luxemburger Hügel (Lucemburkův kopec) nahe der Gemeinde Malečov, südöstlich von Ústí nad Labem. Der vierstöckige Turm ist aus Holz und 14 Meter hoch. Oben angekommen, wird der Wanderer mit einem weiten Rundumblick belohnt, z.B. auf das Böhmische Mittelgebirge (České středohoří) oder das Elbsandsteingebirge bei Děčín.
Anfahrt: nächstgelegene Bahnstation Velké Březno, 30 min Zugfahrt ab Děčín Hbf

10. Aussichtsturm U Obrázku (Beim Bildchen) in Starovičky (Südmähren)

Südlich von Brno (Brünn), umgeben von Weinbergen, steht der etwa acht Meter hohe Aussichtsturm aus Holz in der Nähe des Dorfes Starovičky bei Hustopeče, eine Metalltreppe führt zur Aussichtsplattform. Der neu errichtete Turm aus dem Jahr 2020 bietet einen herrlichen Blick auf die Stauseen Neue Mühlen (Nové Mlýny) und die Pollauer Berge (Pálavské vrchy). Die Konstruktion aus Aussichtsturm und benachbarten Unterstand erinnert an die St. Katharinen-Kirche im nahegelegenen Dorf Starovičky. Nur 300 Meter vom Turm entfernt befinden sich gotische Bildstöcke (Marterl) aus dem 15. Jahrhundert, die künftig durch einen Kreuzweg verbunden werden sollen. Am Turm vorbei führt auch der Radweg „Mährischer Weinroute“.
Anfahrt: nächstgelegene Bahnstation Zaječí, ca. 25 min ab Brno Hbf bzw. Velké Pavlovice, ca. 35 min Zugfahrt

Für alle Aussichtstürme gleichermaßen gilt: Auf keinen Fall Ihr Fernglas vergessen!

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