Im Jahr 2022 warten zahlreiche Neuigkeiten auf Sie. Wir haben für Sie die besten ausgewählt, auf die Sie sich ab jetzt freuen können, wie beispielsweise die Eröffnung der längsten Hängebrücke der Welt oder der Fertigstellung der Sanierungsarbeiten eines UNESCO-Denkmals. Höchste Zeit Ihren Besuch einzuplanen!
1. Flößerei bald als UNESCO-Welterbe?
Im Jahr 2021 wurde die Flößerei, ein altertümliches und heute fast vergessenes Handwerk des Holzschwemmens, für die Eintragung in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes nominiert. Die Nominierung wurde von mehreren Ländern gleichzeitig eingereicht. Die erste schriftliche Erwähnung des Flößens auf der Moldau, dem längsten tschechischen Fluss mit Quellgebiet im Böhmerwald, reicht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Die Flöße sind ja das transportierte Holz und ein Verkehrsmittel gleichzeitig. Der ursprüngliche Zweck bestand auf dem Gebiet der Tschechischen Republik in der Beförderung von Bau- und Brennholz aus dicht bewaldeten Gebieten in die Städte. Im Laufe der Zeit wurden die Flößer jedoch von der Eisenbahn verdrängt und ab der Mitte des 20. Jahrhunderts gilt dieser Beruf auf der Moldau als definitiv ausgestorben. Die mit der Flößerei und der Herstellung von Wasserfahrzeugen verbundene Tradition wird jedoch bis heute am Leben erhalten. Das verdanken wir auch den Vereinen in Prag sowie in den kleineren Städten an der Moldau, die diese Tradition fortleben lassen. Ob es die Flößerei tatsächlich in die UNESCO-Liste schafft, werden wir Ende 2022 erfahren. Bei Interesse können Sie beispielsweise nach Prag, genauer zum Zollhaus Podskalská celnice aufbrechen, dem Ort, wo einst die Flößer ihre Zölle zahlen mussten. Im Museum können Sie selbst ausprobieren, wie schwierig es ist, auf einem Floß Stromschnellen zu überwinden.
2. Längste Hängebrücke der Welt in Dolní Morava
Das Urlaubszentrum mit ganzjährigen Unterhaltungsmöglichkeiten in Dolní Morava an der Grenze zwischen Ostböhmen und Mähren erweitert sein Freizeitangebot. Neben dem beliebten Baumwipfelpfad und der Rodelbahn entsteht im Ressort eine einzigartige Hängebrücke über das Tal Mlýnické údolí. Die feierliche Eröffnung der Brücke ist für das Frühjahr 2022 geplant. Diese zwei Bergrücken miteinander verbindende Brücke ist dann die längste Hängebrücke der Welt! Der knapp 730 m lange Steg ist nur für Fußgänger bestimmt. Ob Sie mutig sind oder sich doch von Ihrer Höhenangst überwältigen lassen, können Sie in 95 Metern über dem Boden auf die Probe stellen.
3. Fertigstellung der Sanierungsarbeiten am UNESCO-Denkmal
Die Wallfahrtskirche des Hl. Johannes von Nepomuk in Grünberg bei Žďár nad Sázavou, wie der vollständige Name klingt, ist in der UNESCO-Welterbeliste eingetragen. Erbaut im heutigen Kreis Vysočina am Beginn des 18. Jahrhunderts handelt es sich um eines der bedeutendsten Werke des barocken Architekten Santini. Seit 2018 wird das Baudenkmal saniert, wobei die Restauratoren sowohl am Exterieur als auch in den Innenräumen arbeiten. Rekonstruiert werden die Fassade, das Dach, die Fenster, das Mobiliar und auch die für das Barock eher schlicht gehaltene Ausschmückung des Innenraums. Das Interieur darf nun in seiner ursprünglichen Farbenpracht erstrahlen und wieder aus den Materialien bestehen, die Santini vor 300 Jahren verwendet hatte. Die Kirche ist bereits geöffnet, und parallel dazu werden die letzten Arbeiten fertiggestellt. Die Sanierungsarbeiten sollten im Jahr 2022 abgeschlossen sein.
4. Virtuelle Besichtigung des Atomkraftwerks Temelín
Das Atomkraftwerk Temelín liegt in der Nähe der gleichnamigen Gemeinde in Südböhmen. Auch wenn Atomkraftwerke sehr streng bewacht werden, erhalten Sie bequem von Zuhause detaillierte Einblicke bis in den Atomreaktor. Und wie ist das möglich? Es genügt, sich eine Spezialbrille und Kopfhörer aufzusetzen, es sich gemütlich zu machen und die virtuelle Besichtigung des Atomkraftwerks kann beginnen! Dank dieser Technologie bekommen Sie als Besucher Bereiche zu sehen, die nicht einmal alle Mitarbeiter betreten dürfen. An der siebzehn Minuten langen virtuellen Besichtigung können bis zu 40 Besucher teilnehmen. Und zu jenem Ort, den sonst nur eine Handvoll Techniker und Ingenieure besuchen dürfen, können Sie vom Besucherzentrum des Atomkraftwerks im Schlösschen Vysoký Hrádek in Kraftwerksnähe aufbrechen.
5. Klettersteig im Stadtzentrum? Warum eigentlich nicht?
Sie möchten einen Klettersteig erkunden und dabei den Komfort einer Stadt genießen? Der gerade erste eröffnete Klettersteig Ferrata Havranka liegt im Felsengebilde namens Havraní skála am rechten Moldauufer, nur wenige Gehminuten von Zentrum der Stadt Böhmisch Krumau in Südböhmen entfernt. Aktuell ist die erste Strecke mit Schwierigkeitsgrad C zugänglich. Das Klettern erfolgt auf eigene Gefahr und ist nur für erfahrene Kletterer mit entsprechender Ausrüstung und Helm bestimmt. Das Besondere an diesem Klettersteig ist der mit knapp 30 m längste Hängesteg der Tschechischen Republik. Von oben eröffnet sich Ihnen ein wunderschöner Ausblick auf die Altstadt, die UNESCO-Welterbestätte ist, und das Schloss.6. Sanierung des Hotels Thermal im Stil des Brutalismus
Im Zentrum von Karlsbad in Westböhmen liegt ein einmaliges Bauwerk im Architekturstil des Brutalismus: das Hotel Thermal. Fertiggestellt wurde es im Jahr 1977 und viele Teile erhalten aktuell ihr ursprüngliches Aussehen zurück, wie beispielsweise mehrere Geschosse und Gästezimmer, die Lobby und das Kongresszentrum, wo jedes Jahr auch das Internationales Filmfestival Karlsbad stattfindet. Besuchern öffnet das sanierte Hotel rechtzeitig für die Sommersaison im Juni 2022 seine Pforten. Neben dem hoteleigenen Wellness-Zentrum wird auch das Saunia Thermal Ressort mit 7 000 m2 Gesamtfläche und geräumiger Terrasse mit Blick auf die Kolonnade eröffnet. Die Saunawelt besticht mit 8 verschiedenen Saunatypen, Outdoor-Schwimmbecken, Thermalbecken, zwei Bistros und einem Restaurant im höchsten Geschoss des Ressorts.