Germany
2022
CzechTourism setzt sich für Digitalisierung des Tourismus ein
Die Tschechische Zentrale für Tourismus hat im Oktober einen Workshop zum Thema Digitalisierung des Tourismus veranstaltet. Dabei wurden Beispiele aus der Praxis präsentiert, die zeigen, dass dies nicht nur dem Tourismus alleine hilft, sondern auch angeschlossenen Bereichen und Akteuren. Diskutiert wurde die technologische Lösung, die die bestehenden Informations- und Kommunikationssysteme wie Erhebung von Übernachtungsgebühren, Reiseleistungen und -erlebnissen sowie Destinations-/Touristenkarten verbindet und ergänzt. Es ist ein gemeinsames Interesse von Unternehmen, die in der Tourismusbranche tätig sind.
Derzeit existieren oder werden verschiedene digitale Systeme vorbereitet, dank denen die Tourismusbranche besser verwaltet, gesteuert und koordiniert werden soll. Eines davon ist e-Turista, bei dem lokale Übernachtungsgebühren erhoben werden. Eine weitere GDS-Software (App) soll das Angebot an Dienstleistungen und Erlebnissen rund ums Reisen an einem Ort bündeln und katalogisieren. Und schließlich digitale (elektronische) touristische / Destinations-Karten (wie City Pass, Region Card), die es auch in physischer Form gibt. Verschiedene Vergünstigungen, Rabatte, günstige Eintritte, kostenlose öffentliche Verkehrsmittel, Treuepunkte für längere oder wiederholte Aufenthalte usw. werden den Besuchern von Tourismusgebieten, seien es Städte, Gemeinden oder Regionen, zur Verfügung gestellt.

Das Interesse an dem Workshop war groß, fast hundert Personen aus ganz Tschechien nahmen daran teil. Anwesend waren auch österreichische Kollegen, die erfolgreiche Beispiele komplexer Lösungen vorgestellt haben. „Die Einführung eines erprobten Digitalisierungsmodells in Tschechien, natürlich unter Berücksichtigung nationaler Besonderheiten, würde allen Akteuren in der Tourismusbranche das Leben erleichtern. Von Touristen über Unternehmer bis zu Wissenschaft und öffentliche Hand, also Land, Städte, Gemeinden und Regionen. Dabei gilt „Je früher, desto besser“, eine zeitnahe und sinnvolle Digitalisierung ist sicherlich ein Wettbewerbsvorteil. Daher liegt es im Interesse der Tschechischen Republik, in den kommenden Jahren vernetzte digitale Dienste im Tourismus einzuführen“, sagt Jan Herget, Direktor von CzechTourism.

Ziel des Arbeitstreffens war es zusätzlich, auch Schwierigkeiten der Umsetzung vernetzter digitaler Dienste darzustellen, damit Tschechien sie möglicherweise vermeidet oder zumindest darauf vorbereitet ist und sie schnell lösen kann. Die Umsetzung der komplexen Digitalisierung muss die bestehenden Projekte, die bereits erfolgreich verwendet werden, beachten bzw. sie richtig einschließen. Das betrifft vor allem die touristischen Karten wie City Pässe oder regionale Karten. Diese sind in den 90er Jahren entstanden und bieten Touristen unterschiedliche Bonusprogramme, Ermäßigungen in Unterkünften, Restaurants oder bei verschiedenen Attraktionen und Sehenswürdigkeiten oder ÖNV u.m.

Destinationskarten sind natürlich auch für Unternehmen, die solche Dienstleistungen erbringen, von großer Bedeutung. Zum Einen können sie Touristen über ihr Angebot informieren und mehr Gäste oder Kunden gewinnen. Zum Anderen erfahren sie auch mehr über die Reisenden: sie erhalten Daten über Ankünfte, Aufenthaltsdauer usw. Das sind wichtige Informationen, dank derer sie das Angebot anpassen können, also ihre Dienstleistungen und Produkte an die aktuelle Nachfrage anpassen. “, sagt Leiterin der Abteilung für Produktmanagement und regionale Zusammenarbeit bei CzechTourism Veronika Janečková und fügt hinzu: „Unsere Erfahrung zeigt, dass man bei der Einführung von solchen Karten auch eine langfristige Strategie vor Augen haben muss  und die Karte nicht einfach verschwinden lassen. Dies könnte zu einem Vertrauensverlust der Stakeholder führen.“

CzechTourism hat im Zusammenhang mit touristischen Destination-Karten an die frühzeitige digitale Verbindung mit den örtlichen Übernachtungsgebühren (City Taxen) aufmerksam gemacht. Ferner ist zu beachten, dass die Karte sowohl in digitaler (elektronischer) als auch in physischer Form ausgestellt und akzeptiert werden soll. Gleichzeitig ist es notwendig, nicht nur die Bedürfnisse der Besucher, sondern auch der  Bewohner der jeweiligen Destination zu beachten. In der Praxis bedeutet dies, sowohl eine Gästekarte als auch eine Bürgerkarte bereitzustellen.