Im Laufe des Jahres - der tschechischen Musik - haben bereits zwei der drei größten Komponisten-Stars gestrahlt: Bedřich Smetana, zu dessen Ehren im Juni in Litomyšl ein Festival veranstaltet wird, sowie Antonín Dvořák, dessen Festival im September in Prag stattgefundet hat. Im November ist Leoš Janáček dran. Janáčeks Festival findet im südmährischen Brno statt. Brno ist dieses Jahr zugleich die Europäische Weihnachtshauptstadt, also lohnt sich ein Besuch doppelt.
Außerdem kann man Werke aller drei Komponisten im Rahmen der Karlsbader "Variationen" genießen, die
in dem größten Kurort Tschechien im kultigen Hotel Thermal stattfinden, in dem auch das internationale Filmfestival ausgetragen wird.
"Variationen" (22. + 23. 11. 2024, Karlsbad)
Variationen 2024 wird die einzige Veranstaltung in Tschechien sein, bei der das für die Carnegie Hall in New York vorbereitete Programm der Tschechischen Philharmonie zu hören sein wird.
Das Musikprogramm des vierten Jahrgangs der Variationen wird das Jahr der tschechischen Musik und den 200. Geburtstag von Bedřich Smetana würdigen. Am Freitag, 22. November, und Samstag, 23. November, verwandelt sich der ikonische Große Saal des Hotels Thermal in Karlsbad in einen Konzertsaal, in dem die Tschechische Philharmonie in zwei Konzerten die Werke von drei der berühmtesten tschechischen Komponisten präsentieren wird . Anlässlich des Smetana-Jubiläums wird „Má vlast“ (Mein Vaterland) aufgeführt, eine Komposition, die buchstäblich untrennbar mit der Geschichte des ersten tschechischen Orchesters verbunden ist. Beim zweiten Konzert wird neben Dvořáks Klavierkonzert auch Leoš Janáčeks Glagolitische Messe aufgeführt. Beide Konzerte wird die Tschechische Philharmonie unter der Leitung ihres Chefdirigenten Semjon Byčkov aufführen.
Die glagolitische Messe ist eine der kraftvollsten spirituellen Kompositionen der Musikgeschichte. Der 72-jährige Leoš Janáček schrieb es 1926 im Kurort Luhačovice nach altslawischem Text. Unter der Leitung von Semjon Byčkov wird es nun in einem weiteren Lied zu hören sein.
Janáček Brno (1. - 24. 11. 2024, Brno)
Janáček gehört zu den zwanzig meistgespielten Opernkomponisten weltweit, deren Opern von New York, über Rio de Janeiro und Tokio bis Neuseeland gespielt werden. Zu den bekanntesten gehören Jenůfa, Die Sache Makropulos und die meistaufgeführte Sinfonietta. Auch im Aulsand werden seine Opern in tschechischer Sprache gesungen, wobei tschechische Sprachlehrer beihilflich sein müssen.Präsentiert von führenden Opernhäusern, berühmten Dirigenten, Regisseuren und Interpreten stellt das diesjährige Festival Janáček Brno ein vollgepacktes Programm, dessen Leitmotiv das Thema „Ohne Grenzen“ ist.
Am 4.11. werden Janáčeks Werk die Bamberger Philharmoniker unter der Führung von Jakub Hrůša interpretieren. Das sind aber nicht die einzigen deutschen Protagonisten des diesjährigen Programm. Am 17.11. stellt sich die Staatskapelle Berlin und Christian Thielemann vor, am 18.11. die Berliner Staatsoper mit Der Sache Makropulos.
Janáček und Brno sind nicht nur für den einen Monat seines Festivals verbunden.
Obwohl er im Norden Mährens geboren wurde, verbrachte Janáček den größten Teil seines Lebens in der südmährischen Metropole. So hat ihm die Stadt nun eine eigene Webseite gewidmet "leosjanacek.eu", die allen Interessierten und auch Besuchern Brünns Leoš Janáček auf eine witzige und spannende Weise und mit allen Sinnen vorstellt. Man findet hier unter anderem Online-Musikspiele und Videos, ein Kochbuch der Haushälterin, Stadtführungsanleitung sowie Souvenirs und Merch. Eine Selbsverständlichkeit sind wichtige Daten und Fakten über den Komponisten.