Zum 600. Todestag von Jan Hus finden in Tschechien zahlreiche Veranstaltungen statt. Den Auftakt bildet ein Konzert in der Mährischen Philharmonie Olmütz am 5. Juli. Am Tag darauf beginnen die Festlichkeiten mit einer Prozession in Prag auf dem Altstädter Ring, gefolgt von mehreren Konzerten, einem ökumenischen Gottesdienst und ab 22 Uhr einem Kerzenumzug zum Fluss Moldau. Das spirituelle Programm wird an beiden Tagen die Bethlehem-Kapelle in Prag bilden, in der Jan Hus über zehn Jahre predigte.
Anhänger von Hus gründeten nach seinem Tod eine revolutionäre Bewegung, gegen die mehrere Kreuzzüge erfolgten. In den Kämpfen wurde der Heerführer Jan ika bekannt, dessen Statue beispielsweise im Prager Stadtviertel Vítkov zu finden ist, wo der erste Sieg der Hussiten gegen die königlichen Truppen erfolgte. Die Bewegung wurde 1434 besiegt, aber das Vermächtnis der “Gottes-Krieger” von Jan Hus ging so in die europäische Geschichte ein.
Der Bewegung der Hussiten wird im gesamten Jahresverlauf durch eine Vielzahl von Veranstaltungen gedacht. In der Stadt Písek wird im Mai die Möglichkeit bestehen, riesige Sandstatuen der Hussiten zu bestaunen, beispielsweise beim Festival Cipískovit. Gleich mehrere Veranstaltungen finden im südböhmischen Sudom statt, wo der wichtige Sieg der Hussiten erfolgte. Die Atmosphäre des Mittelalters kann man auch während des Festivals im September in der Stadt Tábor erleben, die von den Hussiten gegründet wurde. In einer Prozession wird Jan ika in die Stadt zurückkehren.